Supermops

Supermops und der dreiste Dackelraub

von Nicolas Gorny, Pascal Nöldner, David Füleki
Rezension von Janett Cernohuby | 05. April 2017

Supermops und der dreiste Dackelraub

Müssen Superhelden eigentlich immer Menschen sein? Oder können nicht auch einmal Tiere in ein Kostüm, bestehend aus Maske, Umhang und Unterhose, steigen? Bei Nicolas Grony ist das möglich, genauer gesagt, ein Mops tut das. Davon erzählt das urkomische Buch "Supermops und der dreiste Dackelraub".

Superheld auf vier Pfoten

Schon lange hat sich Helge ein Haustier gewünscht. Ein richtig cooles, wie ein Krokodil oder eine Hyäne. Ja selbst eine Schlange wäre okay. Bekommen hat er dann aber den faulsten und dicksten Mops der Welt. Mops schläft am liebsten. Höchstens für ein Würstchen öffnet er die Augen. Doch dann weckt ein vergammeltes Würstchen plötzlich ungeahnte Kräfte in Mops. Aus dem langweiligen, dicken Hund wird ein Supermops mit sensationellen Superkräften. Die kann er auch schon bald zum Einsatz bringen, denn einer alten Dame wurde die Dackeldame regelrecht von der Leine weg entführt…

Schräg, witzig - Supermops

Nicolas Grony legt hier ein herrlich schräges und urkomisches Kinderbuch vor, das jeden, aber auch wirklich jeden Lesemuffel begeistern wird. Dabei liegt es nicht nur an der Idee für den Plot selbst, sondern vor allem an der schriftlichen Ausarbeitung. Die Geschichte ist gespickt mit bewusst übertriebener Darstellung und bildlichen Umschreibungen (etwa die Fanfaren, wenn Supermops in heldenhafter Pose die Bildfläche betritt), zahlreichen Anspielungen und Witzen. Kinder, vor allem Jungs, haben hier jede Menge zu lachen. Das Buch begeistert sie von der ersten Seite an und je weiter die Handlung voranschreitet, desto weniger sind sie bereit, es aus der Hand zu legen. Doch die urkomische Geschichte spricht nicht nur Erstleser an, auch als Vorlesebuch für Kindergartenkinder wird "Supermops" mit Begeisterung angenommen.
Mit den beiden Protagonisten können sich Kinder rasch identifizieren. Welches Kind stellt sich denn nicht vor, ein ganz besonderes und außergewöhnliches Haustier zu besitzen? Einen Drachen oder einen Säbelzahntiger, der Beschützer und Freund zugleich ist? In der kindlichen Fantasie entstehen viele Geschichten und tolle Rollenspiele, die in der Geschichte durch Supermops umgesetzt und ausgelebt werden.
Die Handlung ist simpel gestrickt und aufgebaut, die Sprache nicht nur witzig, sondern auch kind- und altersgerecht. Kurze Kapitel, eine große Schrift und vor allem viele schwarz-weiß Illustrationen lockern den Text- und Lesefluss auf und bringen schnelle Leseerfolge. Das führt am Ende des Buchs unweigerlich zu der Frage "Gibt es noch mehr Bücher von Supermops?" Bisher noch nicht, aber wer weiß! Es wäre auf jeden Fall schade, eine solche Figur, einen solchen Superhelden nicht mindestens noch ein weiteres Abenteuer erleben zu lassen.

"Supermops und der dreiste Dackelraub" ist nicht nur ein tierisches Abenteuer, sondern zugleich eine urkomische und witzige Geschichte für Leser ab sieben Jahren. Die kurzweilige und mitreißende Handlung begeistert, spricht Kinder an und motiviert zum Selbstlesen. Ein tolles Buch, das wir sehr empfehlen.

Details

Bewertung

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