Warum der Elefant einen Rüssel hat

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Kiplings "Just So Stories"
von Rudyard Kipling, Elli Woollard, Marta Altés (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. März 2019

Warum der Elefant einen Rüssel hat

Einige Geschichten sind schon jetzt in unzähligen Varianten erzählt worden. Bei manchen von ihnen geht die Reise weiter, verwandelt die Geschichten, lässt ihr Gesicht modernisieren und sie so für aktuelle Generationen überarbeiten. Wie etwa die „Jost so Stories“ von Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling. Unter dem Titel „Warum der Elefant einen Rüssel hat“ wurden die Geschichten von Elli Woollard nacherzählt und von Marta Altés illustriert.

Klassische Erzählungen in neuem Gewand

Ein Wal ist gewaltig. Wenn er einen Hals hätte, so breit wie sein Kopf ist, könnte er gewissermaßen alles fressen. Kann er aber nicht und das hat Gründe.
Das Kamel ist faul und selten gut gelaunt. Will man es zum Arbeiten bewegen, meint es in der Regel nur „Nö, och nööö.“. Das geht eine ganze Weile gut, bis sich ein Geist einmischt.

Warum der Elefant einen Rüssel hat

Nilpferde sind groß und oft hungrig, dass sie aber auch Kuchendiebe sein können, davon erzählt eine Geschichte. Und diese Begebenheit ist dann auch der Grund für die faltige Haut der Flussbewohner.
Die titelgebende Geschichte erzählt von einem überaus neugierigen Elefantenkind, dessen Interesse für die Ernährungsweise von Krokodilen ihm ziemliche Probleme einbringt. Und einen langen Rüssel, den man allerdings für unterschiedlichste Dinge verwenden kann.
Die letzte Erzählung im Buch berichtet davon, wie sich die Katze der Menschheit immer weiter angenähert hat, aber immer eigene Wege geht.

Warum der Elefant einen Rüssel hat

Neue Sprache, neue Bilder

Die doch etwas antiquierte Sprache von Kiplings originaler Geschichtensammlung (und auch der entsprechenden Übersetzung) wurde hier modernisiert, der Text stark gekürzt und von Kraftausdrücken und Gewalt bereinigt. So konnte auch der Platz für die vielen ganz- und doppelseitigen Illustrationen geschaffen werden. Natürlich ist so einiges der ursprünglichen Inhalte verloren gegangen und manche Geschichten werden auch bei weitem nicht zu Ende erzählt. Dennoch können die farbenfrohen Illustrationen viel davon kompensieren und machen gemeinsam mit den von Cornelia Boese ins Deutsche übertragenen witzigen Reimen den jungen Zuhörern viel Spaß. Auch wenn man sich als Leser vielleicht ein wenig an gewissen Formulierungen („Och nöööö“) stören könnte, macht das Buch insgesamt doch eine Menge Spaß. Man kann es bedenkenlos empfehlen – was bei anderen Versionen der Elefanten-Geschichte nicht unbedingt der Fall ist – und kann Kinder damit für andere Werke von Kipling interessieren, wie zum Beispiel für die Dschungelbücher.

Warum der Elefant einen Rüssel hat

„Warum der Elefant einen Rüssel hat“ enthält Rudyard Kiplings „Just So Stories“, die von Elli Woolard neu interpretiert wurden, von Marta Altés illustriert und von Cornelia Boese übersetzt. Alle haben ihre Aufgaben sehr gut erfüllt. Auch wenn die Originalgeschichten ein wenig verändert, verkürzt oder verniedlicht wurden, kann das durch die tollen und überaus kindgerechten Illustrationen ausgeglichen werden. Das macht das Werk zu einem Buch, das man zwar nicht unbedingt haben muss, das aber den Kindern durch seine Reime und die Bilder viel Spaß bereiten wird.

Warum der Elefant einen Rüssel hat

Details

Bewertung

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