Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht

von Florence Dailleux, Ulrike Motschiunig
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Oktober 2014

Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht

Sobald das erste Türchen am Adventkalender geöffnet wird, warten Kinder voller Spannung und Vorfreude auf das Christkind. Wird es zu ihnen kommen? Werden sie es vielleicht in diesem Jahr sehen? Was wird es mitbringen? Kommt es schneller vorbei, wenn man extra für seinen Besuch das Zimmer oder die Wohnung besonders schön dekoriert? Doch nicht nur die Menschenkinder warten auf das Christkind, auch unter einigen Tierkindern macht sich eine ähnliche Vorfreude breit. Davon erzählt Ulrike Motschiunig in ihrem Bilderbuch "Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht".

Als der kleine Fuchs eines Morgens aus dem Fenster schaut, sieht er etwas ganz besonderes. Über Nacht sind weiße Flocken zur Erde gefallen und nun ist der ganze Wald von einer weißen Decke überzogen. Neugierig streift er durch den Wald und beobachtet dabei zwei Kinder. Diese sind ebenfalls sehr aufgeregt, doch nicht wegen des Schnees, sondern weil in zwei Tagen das Christkind kommt. Der kleine Fuchs wird hellhörig. Von einem Christkind hat er noch nie etwas gehört. Seine Mutter erzählt ihm, dass sie das Christkind zwar noch nicht gesehen hat, aber weiß, dass sich die Menschen über sein Kommen sehr freuen. Frau Eule weiß, dass es Frieden bringt und Frau Elster spricht von funkelnden Bändern und glitzerndem Papier, die das Christkind bringt. Doch gesehen hat es noch keiner. Nur das Reh hat es einmal gehört, das helle, zarte Bimmeln seines Glöckchens. Der kleine Fuchs fragt sich, was er tun kann, damit das Christkind auch zu ihnen in den Wald kommt. Heimlich schleicht er des Nachts aus seinem Bau und macht schöne Muster in den Schnee. Er hofft, mit diesen das Christkind in den Wald locken zu können. Ob sein Wunsch wohl in Erfüllung geht?

"Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht" ist eine stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte. Mit einfachen, poetischen Worten erzählt Ulrike Motschiunig von einem kleinen Fuchs, der zum ersten Mal vom Christkind hört. Nun ist er neugierig und möchte wissen, was es mit diesem auf sich hat. In gewisser Weise könnte man ihn mit Kindern im Alter von drei Jahren vergleichen. Auch sie sind auf der Suche nach dem Christkind, wollen wissen, wer es ist und ob es kommt. Sehr schön an dem Buch ist dabei, dass die Autorin den Faktor Geschenke beiseite lässt. Die Tiere beschreiben das Christkind als etwas Besonderes, dass für die Menschen wichtig ist, ihnen Frieden bringt. Dadurch ruft uns Ulrike Motschiunig in Erinnerung, wofür Weihnachten steht. Nicht für die Gaben, sondern für die Vorfreude, das Beisammensein, den Moment des Innehaltens. Die Handlung ist jenseits von materiellen Werten angesiedelt, was besonders in der Schlussszene deutlich wird, als die Tiere vor der gefüllten Futterkrippe stehen und sich freuen. Nur der kleine Fuchs nicht, denn er wollte das Christkind sehen. Erst als er am Weihnachtsabend das helle Klingeln hört, das Leuchten in den Augen seiner Mutter und all der anderen Waldtiere sieht, kann er selbst den Frieden spüren, den das Christkind mit sich bringt.
Eine solch stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte benötigt auch entsprechende Illustrationen. Diese steuerte Florence Dailleux bei und rundet das optische Erscheinungsbild des Buches damit perfekt ab.

Kurz gefasst liegt mit "Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht" eine stimmungsvolle und poetische Weihnachtsgeschichte vor. Mit ihren Worten und ihren Bildern vermitteln die Autorinnen den Zauber der Weihnachtszeit. Mit diesem Buch erscheint das Warten auf das Christkind gar nicht mehr so lang, ist es doch ein wunderschönes Buch, das Kinder immer wieder gerne vorgelesen bekommen wollen.

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