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Der große Bruder zu sein bringt Vorteile aber auch Nachteile mit sich. Die Nachteile sind ganz klar: Man muss seine Eltern von nun an mit jemandem teilen. Doch auch die Vorteile sind ganz offensichtlich: Man bekommt schon bald jemandem zum spielen, toben und Unsinn machen. Der große Bruder beschützt, gibt sein Können an den Jüngeren weiter, hilft, unterstützt und passt auf. Um ihm einmal Dankeschön zu sagen, gibt es nun ein passendes Buch: "Der beste große Bruder...bist du!".

Es ist ganz klar: hier stehen die kleinen großen Brüder ganz im Mittelpunkt. Denn nur sie wissen am besten, wie man so richtig toll mit Bagger und Kran spielt, wie man sich als Ritter verkleidet und gegen gefährliche Drachen kämpft. Sie kennen die tollsten Bilderbücher in- und auswendig, mit ihnen macht toben am meisten Spaß. Sie sind mutig und beschützen die Jüngeren vor Hunden auf der Straße oder vertreiben nachts die Monster aus dem Kinderzimmer. Ganz klar, es gibt nichts Besseres als so einen tollen großen Bruder. Und wer das nun im speziellen ist, das verrät das Überraschungsextra auf der letzten Buchseite.

Das Bilderbuch ist einfach nur wahnsinnig lieb und herzig ausgearbeitet. Man hätte die kleinen großen Brüder kaum besser in den Mittelpunkt stellen können, als es hier gemacht wird. Zumal es oftmals als viel zu selbstverständlich hingenommen wird, dass sie ihren kleinen Geschwistern helfen, mit ihnen spielen, sie beschützen, sie unterstützen. Ein kleines Lob, ein bisschen Anerkennung tut hier mal ganz gut. Gleichzeitig kann man das Buch aber auch dafür einsetzen, um Kindern die Angst vor einem kleinen Geschwisterchen zu nehmen. Gerade um zu zeigen, wie cool es doch ist, der Große zu sein.
Zwar ist im Buch vom großen Bruder und der kleinen Schwester die Rede, diese ist aber so neutral gezeichnet, dass man hier auch einen kleinen Bruder hineininterpretieren kann. Und an der einzigen Stelle, wo tatsächlich "die Schwester" geschrieben steht, kann man problemlos auch "den Bruder" vorlesen.
Auch wenn keine Altersempfehlung auf dem Buch angegeben ist, eignet es sich für Kinder bis ungefähr vier Jahre. Grund dafür ist seine Aufmachung. Zum einen ist es als Pappbilderbuch herausgegeben - ein Format, das ja eher für die Kleinen gedacht ist. Zum anderen zeigt aber auch sein Inhalt, dass es eher für die jüngeren Buchfreunde gestaltet wurde. Kurze Zwei- bis Vierzeiler begleiten die großflächigen Illustrationen. So ist erzählerisch zwar nicht viel Tiefe vorhanden, dennoch kann man als Eltern sehr viel erzählen. Oder als großer Bruder seine eigenen Erlebnisse einbringen. Die Illustrationen sind niedlich und kindgerecht und auch hier geht die Zeichnerin nicht zu sehr in die Tiefe. Freilich reichert sie die Szenen mit Details an, doch bei ihr stehen die Geschwister, insbesondere der große Bruder, im Vordergrund. Das absolute Highlight des Buches ist zweifellos der Überraschungseffekt auf der letzten Buchseite. Was dieser ist, wollen wir allerdings nicht vorwegnehmen. Nur so viel: Es zeigt den perfekten großen Bruder.
Auf der Coverseite kann man übrigens ein Foto des Kindes oder der Geschwister einstecken.

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