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Sturmfrei - darüber freut sich jedes Kind. Die Eltern sind für ein paar Stunden nicht zuhause, die Wohnung gehört voll und ganz den Kindern und sie können mal eine Stunde diese Freiheit genießen. Die Geschwister in Juma Liebensteins Kinderroman haben das Elternhaus sogar eine ganze Woche für sich! Ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit überkommt die elfjährige Charlie und ihre fast 18jährigen Zwillingsgeschwister Mira und Tom. Zusammen rocken die drei ihr Elternhaus - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sturmfrei mit Rockband

Zum ersten Mal fahren die Eltern alleine auf Urlaub und vertrauen ihren Kindern das Haus an. Schließlich sind die Zwillinge fast 18 und damit schon reif genug, um eine Woche lang die Verantwortung zu übernehmen. Doch schon am ersten Tag merken die drei, dass das ihnen überlassene Haushaltsgeld nicht reicht, vor allem dann nicht, wenn man seine Getränkeeinkäufe über den Pizzadienst erledigt, und so überlegen sie, wie sie ihr Taschengeld aufbessern können. Hundesitting in der Nachbarschaft geht gewaltig schief. Da fällt ihnen die Lösung ein: In den nächsten Tagen findet ein angesagtes Rockfestival in der Nähe statt. Im Ort gibt es nur eine Pension, die nächsten Hotels sind kilometerweit entfernt. Warum also nicht das Elternhaus an ein paar Gäste vermieten? Gesagt getan und schon wenige Tage später zieht eine fünfköpfige Rockband bei ihnen ein. Diese stellt nicht nur das Haus auf den Kopf, sondern auch das Leben der drei Geschwister. Von nun an geht es ziemlich chaotisch und turbulent zu. Nach dieser Woche müssen sich die drei ganz schön was einfallen lassen, um vor ihren Eltern dieses Ferienabenteuer geheim zu halten. Doch wie erklärt man halbe Schweine in der Gefriertruhe, Haarwuchsmittel im Bad und seltsame Botschaften auf dem Schildkrötenpanzer?

Originell, turbulent und herrlich schräg

Juma Kliebenstein erzählt mit „7 Tage Sturmfrei“ eine originelle und herrlich witzige Geschichte, die gleichzeitig viele Themen aus dem Kinderalltag aufgreift. Zu allererst steht da natürlich das Thema Sturmfrei. Eine Woche ohne die Eltern - das ist für beide Seiten ein riesiges Abenteuer. Während die Eltern jedoch mit einem unguten Gefühl im Bauch fahren, herrscht bei den Kindern eine absolute Hochstimmung. Endlich einmal selbst bestimmen können, die Wohnung für sich haben. Eine Vorstellung, auf die sich die Leserschaft mühelos und mit Freude einlässt. Freilich erwartet sie hier jede Menge Trubel und Chaos. Ohne dem wäre das Buch langweilig. Was die Leserschaft jedoch nicht präsentiert bekommt, sind Kinder, die das Vertrauen ihrer Eltern ausnutzen. Charlie, Mira und Tom planen keine wilden Partys, sondern lediglich, ihr Haus an eine fünfköpfige Rockerband zu vermieten. Damit erleben sie eine Woche voller Trubel, verrückt-schräger Erlebnisse und auch manch gefährlicher Situation. Das entstandene Chaos versuchen die drei natürlich vor ihren Eltern zu verbergen. Doch spätestens wenn die über halbe Schweine in der Gefriertruhe, Haarwuchsmittel im Badezimmer und seltsame Schriftzüge auf dem Schildkrötenpanzer stolpern, müssen Antworten her. Charlie, Mira und Tom lassen sich die verrücktesten Ausreden einfallen, lassen da etwas weg und verändern dort leicht die Wahrheit. Ein wahrer Lesespaß für das junge Publikum, das aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Natürlich fliegt die Wahrheit irgendwann auf, so viel sei verraten.
Und noch etwas wird nach dieser Woche deutlich: Die drei Kinder haben etwas dazugelernt, sind über sich hinausgewachsen und haben Sachen ausprobiert, die sie vermutlich ohne eine Woche sturmfrei nie getan hätten. In sofern ist das Buch auch ein Plädoyer für Kinder und ein Zuspruch an Eltern, ihrem Nachwuchs ruhig etwas zuzutrauen.

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