Der Keinbock will doch!

Antolin Quiz
von Romy Pohl, Marta Balmaseda (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 08. April 2025

Der Keinbock will doch!

Du darfst nicht…. Du sollst nicht… Du musst aber… - Der Kinderalltag ist voller Regeln, Ver- und Gebote. Natürlich sind diese wichtig, da sie ein gutes Miteinander ermöglichen. Aber manchmal gibt es einfach zu viele davon und man hat keinen Bock mehr auf all die strengen Anweisungen. Genauso wie der Keinbock, der dann aber doch will. Was, das erfahren wir in Romy Pohls und Marta Balmasedas jüngstem Bilderbuch.

Regeln über Regeln

Hörnchen ist ein kleiner Steinbock und lebt hoch oben auf dem Gipfel des Berges. Hier gibt es viele Regeln darüber, was man darf, was man soll und vor allem, was man nicht darf. Hörnchen hat genug von all den Regeln und absolut keinen Bock mehr darauf, sich an all diese zu halten. Beim Spiel mit Willi Widder passiert es dann. Hörnchen ignoriert eines der Regelschilder - man soll nicht zu nah am Abgrund springen - und purzelt dabei den Felsen hinab. Unten bremst etwas fellig-weiches seinen Fall. Erstaunt guckt Hörnchen den Fellberg an, der sich als Allmut Mammut vorstellt. Hörnchen lädt sie ein, mit zu ihm auf den Gipfel zu kommen und nach kurzem Überlegen nimmt Allmut die Einladung an. Bei ihrem Aufstieg lernen die beiden Esel Neele und Dachs Freddi kennen. Auch sie beschließen mit hinauf auf den Gipfel zu gehen. Auf ihrem Weg unterhalten sie sich über Regeln, die total nerven. Gleichzeitig merken sie aber auch, dass manche Regeln doch ganz nützlich sein können. Oben angekommen fasst Hörnchen einen Plan: Er nimmt alle Verbotsschilder weg und stellt stattdessen neue Regeln auf. Sinnvolle und vor allem besser formulierte Regeln.

Der Keinbock will doch!

Regeln ja, aber bitte mit Sinn

Ohne Regeln funktioniert das Leben nicht. Das steht außer Frage und wird auch in diesem Buch nicht angezweifelt. Doch wie so oft macht auch hier der Ton die Musik. Manchmal können Regeln erdrückend wirken und in ihrer Fülle uns einengen und jeglichen Spaß nehmen. Genauso geht es Hörnchen. Sein Zuhause ist vollgepflastert von Regeln, die - wie er findet - teilweise sinnlos und überflüssig sind. Ganz so ist es freilich nicht, doch sind sie wenig positiv formuliert. Von der Wichtigkeit und Bedeutung von Regeln lernt Hörnchen im Laufe dieser Geschichte. Alles beginnt damit, dass er sich mal wieder über eine Regel hinwegsetzt und kurz darauf die Folgen spürt. Im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu Situationen, in denen Hörnchen erkennt, wie Ge- und Verbote für ein gutes Miteinander sorgen. Denn man sollte bei dem eigenen Handeln stets bedenken, welche Auswirkungen dies auf die Personen um einen herum haben. So merkt Hörnchen nach und nach, dass es durchaus Sinn ergibt, Spielregeln zu haben, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Doch es kommt auf die Formulierung an. Damit bringt die Geschichte ein wichtiges Thema für Kinder auf den Punkt. Aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Wortspielen, uns Erwachsenen gut bekannte Sprüchen und manch augenzwinkernder Szene. Auf jeden Fall auch durch lebendige und farbenfrohe Illustrationen, die den Humor und den Witz der Handlung kindgerecht widerspiegeln.

Der Keinbock will doch!

Humorvoll und spielerisch nehmen Romy Pohl und Marta Balmaseda in „Der Keinbock will doch!“ das leidige Thema Regeln und Verbote auf kindgerechte Weise unter die Lupe. In einer unterhaltsamen Geschichte zeigt sie, wie Regeln dabei helfen, harmonisch miteinander umzugehen und vor Gefahren zu warnen. Wenn sie denn positiv und nicht belehrend formuliert sind.

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