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Wenn man ein fantastisch illustriertes Bilderbuch in Händen hält, in denen eine Maus Anteil an einer großen Innovation hat, ist es wohl ein Werk von Torben Kuhlmann. Dieser hat im Jahr 2014 mit „Lindbergh“ im Nord Süd Verlag einen Grundstein für eine Buchreihe gelegt, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Zum zehnjährigen Jubiläum erscheint nun mit „Earhart – Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus um die Welt“.

Maus ist nicht gleich Maus

Schon seit geraumer Zeit versorgt die Maus Humphrey die kleine Wühlmaus mit Papier und anderen Utensilien, damit die Erfinderin Material zum Skizzieren und Tüfteln hat. Doch diesmal ist eine Briefmarke mit einer riesigen Katze darauf dabei. Darüber will die Wühlmaus so unbedingt mehr wissen, dass sie tatsächlich beschließt, ihren Bau zu verlassen. Nach einem Umweg über ein Postamt findet sie einen Weisen. Einen Gelehrten, der von sich behauptet, alles zu wissen, was es zu wissen gibt. Einen Waschbären. Von ihm erfährt sie mehr über die Welt, andere Kontinente und große Entdeckungen. Und wird nur um ein Haar nicht gefressen.

Hinein ins Abenteuer

Um einen Löwen in Afrika überhaupt treffen zu können, muss man auch dorthin gelangen. Aus diesem Grund sucht die Wühlmaus eine Legende unter Mäusen auf. Die fliegende Maus. Obwohl selbst schon im Ruhestand tüftelt sie gerade an einer neuen Konstruktion für ein Flugzeug, nur der Motor macht Probleme. Aber zum Glück kennt sich die Wühlmaus sehr gut mit Motoren aus. Nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Volk, welches den Sinn in einer Flugmaschine nicht erkennen kann, beginnt das eigentliche Abenteuer. Eine Reise um die ganze Welt.

Titel und Ausblicke

Warum nun der Titel des Buchs und wo ist die Verbindung zur historischen Persönlichkeit? Zum einen entspricht die Route, welche die kleine Wühlmaus nimmt, jener von Amelia Earhart. Diese ist bekanntlich auf dem letzten Abschnitt ihrer Weltumrundung verschollen, ihr Flugzeug wurde nie gefunden. Auch die Wühlmaus selbst hat auf diesem Abschnitt Probleme, kann sich aber retten und landet selbst bei der berühmten Pilotin und Frauenrechtlerin. Und sie hilft dieser bei ihren Plänen.

Die letzten beiden inhaltlichen Elemente sind gleichzeitig auch diejenigen, die zu Kritikpunkten werden. Denn obwohl das Buch den Titel „Earhart“ trägt und somit nominell das erste Werk der Reihe ist, das sich einer weiblichen Abenteurerin widmet, wird sie auf der letzten Seite, beziehungsweise auf zwei Seiten des Anhangs erwähnt. Ihre eigentlichen Anliegen hinsichtlich Frauenrechten und ihre Errungenschaften findet man eben nicht in der Geschichte wieder, sondern nur in den Anhängen. Insgesamt bedeutet das eine Menge verschenktes Potenzial, sowohl in Bezug auf die Leistungen der Pilotin als auch auf die Handlung des Buchs bezogen.

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