Der kleine Major Tom

Im Bann des Jupiters

Antolin Quiz
von Bernd Flessner, Peter Schilling, Stefan Lohr (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 21. Mai 2019

Im Bann des Jupiters

Nach einem Abstecher auf die Erde sind der kleine Major Tom, Stella und Plutinchen nun wieder im Weltraum und auf Space Camp One. Hier gehen sie ihren gewohnten Aufgaben nach, bis ein Funkspruch der Bodenstation eine ganz besondere und einmalige Gelegenheit bietet.

Ein Flug zum Jupiter

Doch bevor der Funkspruch kommt, hat Stella zunächst eine schlechte Nachricht für Tom. Die Toilette ist defekt und muss schnellstens repariert werden. Andernfalls müssten die Kinder zur Erde zurück. Zum Glück haben sie ihre Roboterkatze Plutinchen dabei, die eine defekte Pumpe austauscht. Kaum haben sie die Reparatur abgeschlossen, bekommen sie ihren neuen Auftrag. Man hat ein Wurmloch zum Jupiter erschaffen und nunn will man ein Raumschiff hindurchschicken. Da allerdings nur der Space Racer klein genug ist, um durch dieses Wurmloch zu fliegen, bekommen Tom und Stella die einzigartige Gelegenheit. Ihr Auftrag besagt, durch das Loch zu fliegen, zu wenden und sofort zurückzukehren. Denn das Wurmloch benötigt viel Energie und kann nicht lange aufrechterhalten werden. Gesagt, getan, doch als die beiden Kinder beim Jupiter ankommen, verschlägt es ihnen die Sprache. Dieser riesige Planet raubt ihnen den Atem. Dadurch verpassen sie das Zeitfenster und das Wurmloch schließt sich wieder. Was nun? Die Bodenstation meldet, dass sie erst in zehn Stunden ein neues Loch öffnen kann und so verbringen Tom, Stella und Plutinchen die Zeit des Wartens auf dem Mond Europa - natürlich nicht, ohne einige Forschungen anzustellen.

Der kleine Major Tom: Im Bann des Jupiters

Es geht atemberaubend weiter

Für uns ist es schwer vorstellbar, wie es sich anfühlen muss, die Erde vom Weltraum aus zu sehen. In Gesprächen erzählte Autor Bernd Flessner, wie emotional es für Astronauten ist, wenn sie zum ersten Mal auf unseren Planeten hinabschauen. Wie ergreifend muss es dann erst sein, einen Planeten vor sich zu haben, der 318 mal so groß ist, wie die Erde? Der von mindestens 79 Monden (so viele hat man bisher entdeckt) umkreist wird und dessen bekannter roter Fleck ein Wirbelsturm ist, der seit mehr als 300 Jahren existiert? Das alles sind Zahlen, Verhältnisse und Zeiträume, die man sich nur schwer vorstellen kann. Und diese gigantischen Eindrücke, die hier auf die Kindern wirken, die ihnen regelrecht den Boden unter den Füßen wegziehen, bringt der Autor absolut nachvollziehbar für uns Leserinnen und Leser rüber. Man spürt förmlich, wie es Tom und Stelle geht und man versteht sofort, warum es sie das knappe Zeitfenster für die Rückkehr zur Erde vergessen lässt.  
Doch was nun? Es ist schon eine sehr dramatische Wendung, die die Geschichte hier nimmt. Die Kinder sind weit weg von der Erde, ihre Vorräte reichen nur für eine begrenzte Zeit. Was also tun? Auf jeden Fall nicht verzweifeln, sondern Ruhe bewahren. Dank Roboterkatze Plutinchen, die in dieser Situation ein ruhiger Pol ist, verlieren unsere beiden Helden nicht den Kopf. Sie warten die Funksprüche von der Erde ab und beschließen dann, die zehnstündige Wartezeit mit Forschungen zu verbringen. Hier bringt Bernd Flessner wieder etwas ein, was keine Fiktion, sondern tatsächliche Pläne unserer Raumfahrtorganisationen ist. Die Forschungen, die unsere drei Helden auf dem Mond Europa durchführen wollen, sind tatsächlich geplant. Damit wird wieder gezeigt, dass es in dieser Reihe nicht allein um Unterhaltung geht, sondern um Vermittlung von Fakten. Unsere beiden kindlichen Helden und die Roboterkatze sind freilich literarische Kunstgriffe. Ohne sie wäre das Buch lediglich ein Wissensband, so ist es aber eine spannende Erzählung und großartige neunte Fortsetzung der nicht minder genialen Science-Reihe „Der kleine Major Tom“.

Der kleine Major Tom: Im Bann des Jupiters

„Im Bann des Jupiters“ ist nicht nur ein reißerischer Titel für den neunten Band, es ist tatsächlich Programm. Denn dieser riesige Planet raubt unseren Helden und auch den Leserinnen und Lesern sprichwörtlich den Atem. Eingebettet in einer sehr spannenden Geschichte erfahren wir viele Fakten über den größten Planeten in unserem Sonnensystem, seine Monde und Forschungen, die in unseren Raumfahrtbehörden geplant sind.

Details

Bewertung

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