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Gefühle sind schon etwas Komisches. Gerade eben ist man noch glücklich, spielt vielleicht sein Lieblingsspiel, doch dann passiert es. Etwas geht schief oder gelingt nicht so, wie man es sich vorstellt, und schon kocht die Wut hoch. Gerade wer Kinder hat, erlebt ähnliche Situationen immer wieder. Doch was tun gegen diese Wut? Wie kann man seinen Ärger so Luft machen, damit dieser ganz schnell vergessen ist? Kätzchen Nora lernt, wie das geht.

Nora flippt aus

Es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint und Nora hat beschlossen, im Garten zu spielen. Da alleine spielen jedoch keinen Spaß macht, fragt sie Pauli. Doch der ist gerade mit Malen beschäftigt und mag nicht rausgehen. Da kann Nora noch so viel bitten und betteln, Pauli ist nicht weich zu kriegen. Wütend stapft Nora davon. Vielleicht hat sie ja bei Eddi mehr Glück? Doch auch Eddi ist mit anderen Dingen beschäftigt und so geht Nora noch wütender zu Schäfli. Die bäckt gerade eine leckere Torte und Nora möchte ihr helfen. Doch Schäfli findet, dass Nora noch zu klein dafür ist. Jetzt ist Nora so richtig sauer! Sie tobt und schimpft und wirft sich auf den Boden. Schäfli schickt Nora in den Garten. Dort trifft Nora Lollo. Der hört dem kleinen Kätzchen zu, denn er weiß, dass jeder einmal wütend ist. Da geht es Nora schon viel besser.

Manchmal wird die Wut einfach immer größer

Anna Böhm erzählt hier eine klassische Kindergeschichte, die viele Ähnlichkeiten mit dem Kinderalltag bietet. Auch wenn die Figuren allesamt Tiere sind, erkennen Kinder sich dennoch wieder. Denn das was Kätzchen Nora erlebt, haben sie alle schon einmal selbst durchgemacht. Eine Enttäuschung folgt auf die nächste und die Wut wird immer größer. Kein Wunder, dass Kätzchen Nora bald schon so richtig ausflippt.
Durch den Einsatz tierischer Figuren, können Kinder sich schnell auf die Geschichte einlassen. Es geht nicht um sie, es geht um Tiere. Doch die Tiere sind menschlich genug dargestellt, damit Kinder den Inhalt auch mühelos auf sich umlegen können. So hören sie zu, nehmen an, ohne aber sich direkt angesprochen zu fühlen.
Anna Böhm löst den Frust und die aufgeheizte Stimmung auf zwei sehr gute Weisen auf. Zunächst einmal ist da Lollo, der sehr ruhig reagiert und Nora zuhört. Er belehrt sie nicht, dass sie sich benehmen soll. Nein, er steht ihr zur Seite und sagt, dass auch er schon solche Tage erlebt hat. Damit ist die Geschichte nicht zu Ende, denn die zuvor gebackene Torte wird noch einmal präsentiert - und hier passiert ein Missgeschick, das Schäfli richtig wütend macht und Nora zeigt, dass auch andere so richtig ausflippen können. Ebenso, wie Lollo es davor gesagt hat. Nach all der Wut und dem Frust können Handlungsfiguren und natürlich die Leserschaft herzhaft lachen. So nimmt die Geschichte ein leichtes und fröhliches Ende.
Auch sonst ist sie sehr leichtfüßig erzählt. Natürlich will die Autorin ihren jungen Leser*innen etwas mitgeben, doch sie tut es auf sehr unterhaltsame Weise, wodurch sich niemand belehrt fühlt.
Leicht und fröhlich sind auch Tim Warnes Illustrationen. Helle und leuchtende Farben, herzig gezeichnete Figuren führen uns durch die Geschichte. Die Bilder erzählen auf ihre Art von der Handlung und fügen manchmal hinzu, was die Worte nicht ausdrücken. Gerade die Wut von Nora wird hier viel klarer und deutlicher zum Ausdruck gebracht. Und auch der lustige Schluss und einfach toll anzusehen.

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