Ein neues Schuljahr, eine neue Schulstufe, eine neue Schule. So wie viele andere Kinder ändert sich auch für Jakob und Jelena nach den Ferien alles. Nach vier Grundschuljahren beginnen sie nun ihre Zeit auf einer weiterführenden Schule, mit neuen Schulkolleg*innen, neuen Lehrenden und neuen Herausforderungen.
Neue Schule, neue Herausforderungen
Das neue Schuljahr, in dem Jelena und Jakob beide in eine weiterführende Schule gewechselt sind, ist erst wenige Wochen alt, da gibt es im Deutschunterricht die erste herausfordernde Aufgabe. Zufällig aufgestellte Pärchen sollen ein Referat halten und voneinander erzählen. Jelena und Jakob sind ein Pärchen. Doch worüber sollen sie erzählen, wenn sie einander doch gar nicht kennen? Wenn Jelena am Nachmittag oft ihre Zeit mit dem Nachbarn Felix verbringt, weil ihre alleinerziehende Mutter arbeiten ist? Manchmal begleitet sie diese auch und hilft dann ebenfalls im Laden. Früher, vor dem Schulwechsel, hat sie sich in jeder freien Minute mit ihrer Freundin Lotte getroffen. Doch Lotte besucht jetzt das Gymnasium, nimmt Gitarrenunterricht und geht zum Turnen. Zeit hat sie daher kaum noch und wenn, dann muss sie gleich schon wieder los.
Jakob verbringt seine Nachmittage bei seinem Vater, der seit diesem Herbst versucht, eingespielte Routinen zu verändern. Was Jakob gar nicht gefällt, ja sogar verunsichert. Diese beiden sollen nun also von ihren Gemeinsamkeiten erzählen? Doch dafür müssten sie miteinander sprechen. Vielleicht probiert Jakob es mal damit, sich neben Jelena zu setzen? Erst auf dem Pausenhof, später auch im Unterricht.
Gefühlvoller Kinderroman
Die preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin Tamara Bach versteht es, emotionale und berührende Geschichten aus dem Alltag zu erzählen. Geschichten so intensiv und unaufgeregt zugleich. Eine solche ist auch „Jakob und Jelena“, die von zwei Außenseitern handelt, die zueinander finden. Mit wechselnden Perspektiven erzählt die Autorin auf leise und ruhige Art vom Schulwechsel, vom Neuanfang und von den Veränderungen, die damit einhergehen. Jelena und Jakob sind ebenfalls zwei ruhige Figuren, die in dem lauten Schulsetting manchmal zerbrechlich wirken. Doch die neuen Herausforderungen, die durch den Schulwechsel einhergehen, lassen beide wachsen. Nach und nach trauen sie sich mehr zu, entwickeln sich weiter und finden ihren Weg. Jelena wird als sehr ruhiges und stilles Mädchen dargestellt, doch als Lesende spürt man, dass in ihr eine große Stärke steckt. Auch in Jakob, der mit autistischen Zügen charakterisiert wird. Ihm machen vor allem Veränderungen schwer zu schaffen, wenngleich er sich ihnen durchaus stellt. Beide Kinder finden über die Schulaufgabe des Referats zueinander und freunden sich an. So entwickelt sich eine Geschichte, warmherzig und entschleunigt verfasst. Es ist der Erzählstil, in dem man versinkt, das Unaufgeregte das fesselt und die Charakterentwicklung, die zu beobachten in den Bann zieht. Da kommt das Ende fast ein wenig zu schnell und man würde gerne noch länger bei Jakob und Jelena verweilen.
„Jakob und Jelena“ ist eine leise, berührende und zugleich intensive Geschichte über zwei Kinder, die nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule vor neuen Wegen und neuen Herausforderungen stehen. Zwei Außenseiter, die in ihrem ruhigen, in sich gekehrten Wesen zueinander finden und zu Freunden werden.
Details
-
Erschienen:07/2025
-
Umfang:256 Seiten
-
Typ:Hardcover
-
Altersempfehlung:10 Jahre
-
ISBN 13:9783551557575
-
Preis (D):15,00 €