Jim Knopf

Jim Knopf trifft die Wilde 13

Antolin Quiz
von Beate Dölling, Mathias Weber, Michael Ende
Rezension von Janett Cernohuby | 18. Juli 2014

Jim Knopf trifft die Wilde 13

Dreizehn ist für viele die Unglückszahl par excellence. So mancher meidet alles rund um diese Ziffer. Dieser Aberglaube geht soweit, dass in manchen Gebäuden der 13. Stock weggelassen wird und man in Passagierflugzeugen auch keine Reihe 13 findet. Freitag der 13. ist ein Unglücksdatum und die 13. Fee im Märchen wünschte Dornröschen den Tod. Dabei kann die 13 auch für gute Dinge stehen. So werden im Buch Mose 13 Eigenschaften Gottes angeführt. - Auf jeden Fall bringt die Zahl 13 dem einen Glück und dem anderen Pech. Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer bringen sie beides. Wie das genau geht, erfährt man in "Jim Knopf trifft die Wilde 13".

Schon sehr lange sind Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit Emma auf dem großen weiten Meer unterwegs. So langsam geht der guten alten Emma die Puste aus und auch die beiden Fahrer möchten gerne einmal wieder Land unter den Füßen spüren. Da entdecken sie eine Insel im Meer, welche sie auch sofort ansteuern. Während Emma in einem schattigen Plätzchen unter den Palmen ein Nickerchen macht, erkunden Jim Knopf und Lukas die Insel. Da sehen sie plötzlich ein Schiff am Horizont auftauchen. Es trägt die schwarze Flagge der Piraten. Rasch verstecken sich die beiden im Blätterdach eines Baumes. Gerade noch rechtzeitig, denn schon segeln 13 furchteinflößend aussehende Piraten auf die Insel zu. Sie nennen sich selbst die Wilde 13 und halten nicht viel von Benehmen und freundlichen Worten. Es dauert auch nicht lange, da entdecken die Piraten Jim und Lukas in ihrem Baumversteck. Sofort nehmen sie die beiden gefangen. Nun ist guter Rat teuer, doch da hat Jim eine rettende Idee...

Mit "Jim Knopf und die Wilde 13" brachte Michael Ende 1962 ein weiteres Kinderbuch über den kleinen Jungen von der Insel Lummerland heraus. In diesem musste Jim Knopf wieder eine ganze Menge gefährlicher Abenteuer bestehen.
Jedoch endet beim Titel auch schon die Gemeinsamkeit zwischen dem originalen Werk von Michael Ende und dem neuen, überarbeiteten Bilderbuch, welches uns vorliegt. Denn nicht nur, dass das Bilderbuch gerade einmal eine kleine Szene des ursprünglichen Kinderbuchs enthält, sie kommt in diesem wenn überhaupt auch nur in einigen Motiven vor.
Doch man sollte dieses überarbeitete Abenteuer von Jim Knopf nicht als Abklatsch ansehen, sondern als eigenständiges, neues Werk. Denn der Autorin Beate Dölling ist es wunderbar gelungen, Michael Endes Geschichte nachzuerzählen und dabei den Geist des Schöpfers zu erhalten. Sie trifft mit ihren Worten, ihren Sätzen den gleichen Grundtenor, wie auch der Meister selbst. Die Geschichte ist abenteuerlich, kindlich, verspielt und ungezwungen. Es macht Spaß, Jim und Lukas bei diesem Abenteuer zu begleiten, mit ihnen zu hoffen, dass die Piraten sie nicht entdecken und am Ende mit einem raffinierten Plan entkommen zu sehen. Beate Dölling hat ganz toll die Stimmung, den Charme und das Charisma des Originals eingefangen und in eine neue Form gebracht.
Gleiches ist auch dem Illustrator gelungen. Er zeichnet die Szenen zwar auch neu, bedient sich dabei aber alter Vorlagen. So erkennt man Jim, Lukas und Emma immer wieder, egal welche Fassung man nun liest. Doch auch was die Wilde 13 betrifft, hat Mathias Weber sich hier sehr genau an das Original gehalten und nur zwölf Piraten gemalt.

Kurz gefasst ist "Jim Knopf trifft die Wilde 13" ein sehr schönes Bilderbuch, welches von Beate Dölling nach Motiven von Michael Ende neu erzählt wird. Sie nimmt junge Bücherfreunde mit auf eine abenteuerliche Reise, bei der es fremde Inseln und wilde Piraten zu entdecken gilt. Das Bilderbuch ist somit für alle Jim Knopf Freunde empfehlenswertes Buch, aber auch für die, die den kleinen Jungen und seinen großen Freund erst noch kennen lernen wollen.

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