Arena Bibliothek des Wissens

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Keine Seuche hat so viel Angst und Schrecken verbreitet und zusätzlich so viele Todesopfer gefordert wie die Pest. Im 14. Jahrhundert brach sie über Europa hinein und raffte binnen kürzester Zeit Tausende dahin. Dies war eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte, gleichzeitig auch ein sehr spannendes. Der Arena Verlag veröffentlichte in seiner "Bibliothek des Wissens" nun ein Kindersachbuch, das sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Dieses erschien unter dem Titel "Sebastian und der Wettlauf mit dem Schwarzen Tod".

Mitten in der Nacht werden Sebastian und sein Vater, der als Arzt tätig ist, plötzlich zum Krankenlager des Tuchhändlers gerufen. Er, seine Frau und der Sohn sind an einer seltsamen Krankheit erkrankt, die nur innerhalb weniger Stunden über die Familie hereinbrach. Sebastian und sein Vater sind ratlos. Die Patienten leiden unter hohem Fieber und drohen von innen heraus zu verbrennen. Zudem bemerken sie kleine Beulen in Leisten- und Achselgegend. Ein solches Krankenbild war ihnen bis dahin noch nicht untergekommen. Trotz ihrer Bemühungen überlebt die Familie die Nacht nicht. Es soll nicht lange dauern, da erreichen die beiden immer mehr Rufe von Kranken mit ähnlichen Symptomen. Eine neue Seuche ist ausgebrochen, von der man bisher nur wenig weiß. Mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen sie die Seuche in den Griff zu bekommen, doch bis auf sehr wenige Ausnahmen versterben alle Patienten kurz nach Erkrankung. Die Menschen fliehen aus dem Dorf und lassen sogar ihre erkrankten Kinder zurück. Andere glauben, dass die Juden für die Seuche verantwortlich sind und gehen mit Gewalt auf sie los. Doch Sebastian und sein Vater kämpfen weiter, bis auch sie an der Pest erkranken...

Die ergreifende Geschichte über den verheerenden Ausbruch der Pest im Jahre 1349 enthält zwischen den einzelnen Kapiteln auch zahlreiche Sachteile. Diese orientieren sich stets an den Kernaussagen des vorangeführten Abschnitts. Sie geben den jungen Lesern umfassende Hintergrundinformationen über den Ausbruch, die Verbreitung und die Bekämpfung der Seuche. Die Menschen des 14. Jahrhunderts sahen die Pest als Strafe Gottes an oder schrieben sie den Juden zu, die durch Vergiftung der Brunnenwasser die Christen ausrotten wollten. Immer wieder kam es zu Massenfluchten aus den Dörfern. Man flüchtete sich in eine verzweifelte Frömmigkeit, oder suchte durch Verbrechen und Mord Vergeltung an den Juden. Die Pest veränderte das Bild Europas entscheidend, worauf ebenfalls in den Sachteilen eingegangen wird. In diesen finden sich auch zahlreiche zeitgenössische Abbildungen und Zeichnungen, die das Elend der damaligen Zeit dokumentierten.
Diese Mischung aus Erzählung und Sachthemen machen das Werk zu einem hervorragenden Buch für junge Leser ab acht Jahren. Anhand einer fesselnden und spannenden Geschichte werden ihnen der Schrecken und die Ängste der Menschen deutlich vor Augen geführt. Parallel dazu geht der Autor auch immer auf die verschiedenen Schwerpunkte zum Thema ein und beantwortet so die durch das Lesen aufgeworfenen Fragen.
Die Sachkapitel enthalten sehr umfangreiche und detaillierte Informationen. Diese wurden aber so aufgearbeitet, dass sie für Kinder leicht zu verstehen sind und sie auch nicht überfordert werden. Stets wird nur auf einen Aspekt der damaligen Pandemie eingegangen und im Anschluss daran die Erzählung fortgeführt. Es ist eine angenehme Art für Kinder die Geschichte kennenzulernen, da sie so zahlreiche Informationen bekommen aber niemals überfordert werden.

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