Lenni & Luis: Attacke, Schimmelbacke!
Chaos hat einen neuen Namen. Na gut, Chaos hat zwei neue Namen, Lenni und Luis. Die Zwillinge sind nicht nur zwei aufgeweckte Kerle, sondern haben einen Kopf voller verrückter Ideen und aberwitziger Einfälle. Dass manches dafür ein klein wenig überzogen ist, stört jedoch niemanden. Höchstens vielleicht die ältere Schwester, die ihre beiden Brüder peinlich findet. Doch für junge Leser sind sie einfach nur witzig und cool. Womit genau sie ihre Schwester zur Verzweiflung treiben, erzählt Wiebke Rhodius in „Lenni & Luis: Attacke, Schimmelbacke!“.
Zwei Chaosbrüder in voller Fahrt
Die Zwillinge Lenni und Luis trauen ihren Augen nicht. Gerade haben sie beobachtet, wie Max, der Schwarm ihrer älteren Schwester Paula, aus der Kanzlei ihres Vaters kommt. Ihr Vater ist Anwalt und vertritt die richtig schweren Jungs. Straftäter, die wegen fieser Sachen ins Gefängnis müssen. Und wenn Max bei ihrem Vater war, kann das nur eines bedeuten: Er ist ein Schwerverbrecher! Klar, dass Lenni und Luis nun ihre Schwester beschützen müssen. Dafür greifen sie zu allen Mitteln - was eine Menge Chaos zur Folge hat.
Herrlich schräg und zum Brüllen komisch
Wiebke Rhodius stellt mit Lenni und Luis nicht nur ein Zwillingspärchen voller verrückter Ideen vor, sondern zwei total durchgeknallte und herrlich verrückte Typen, die man spätestens ab Seite zwei sympathisch findet. Lenni und Luis haben eine sehr lebhafte und blühende Fantasie, die sie in dieser Geschichte voll ausleben und die natürlich zu einem heillosen Chaos und Durcheinander führt. Für uns Leser also absolut perfekt. Wir kringelt uns vor Lachen, wenn sie Max erklären, dass sie zu einem Verein gehören, der untersucht, wie oft Fahrradfahrer pupsen und wie sich das auf die Sättel auswirkt. Man hält die Luft an, wenn sie auf dem Schulhof in einer aberwitzigen Erpresseraktion ihr Walkie-Talkie zurückholen, ohne dass auch nur irgendwer Verdacht schöpft. Die zwei schießen ununterbrochen den Vogel ab, indem sie eine haarsträubende Aktion nach der nächsten liefern.
Wiebke Rhodius erzählt die Geschichte in der Ich-Form und aus der Sicht von Zwilling Luis. Dabei trifft sie einen herrlich lockeren, kindlichen und frechen Ton. Bereits Luis‘ Beschreibungen seines Lebens und die Vorstellung der Familie bringt den Leser zum Lachen. Diesen Ton behält die Autorin bis zum Schluss bei und verfehlt ihn zu keinem Moment. Es ist genau das, was der Geschichte seine Lebendigkeit verleiht. Das Buch ist witzig, schräg und voller kindlicher Fantasie.
Eine solche Geschichte braucht natürlich auch entsprechende Illustrationen. Diese stammen von Sabine Sauter. Schon die Covergestaltung - Lenni und Luis, die durch ein ausgestanztes Schlüsselloch schauen - ist klasse gelungen. Zwischen den Seiten zeigt sich der lebendige, chaotische Grundton auch in den Bildern. Kreuz und quer tummeln sich die Vignetten und kleinen Bilder durch den Text. Hier und da sind Motive mit Sprechblasen versehen und Worte fett gedruckt. An der unteren Ecke ist zudem ein Daumenkino angebracht, in dem eine Glühbirne durch Gestik und Mimik die Entwicklung der Handlung kommentiert. Ein origineller Einfall.
Originell trifft auf das ganze Buch zu. Wiebke Rhodius erzählt eine haarsträubende, schräge und urkomische Geschichte, in der die Fantasie mit zwei Jungs durchgeht. Die beiden erfinden die wildesten Gespinste, wollen ihre Schwester vor Schaden bewahren, dabei müsste man eigentlich sie vor sich selbst beschützen. Aber alles das macht nichts, denn für uns Leser bedeutet das einfach nur genial-komischen und abgedrehten Lesespaß. Und genau das ist es, worauf es ankommt.
Details
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Band:1
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:08/2019
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Umfang:144 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:9 Jahre
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ISBN 13:9783522506182
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Preis (D):9,99 €