Schnurr, schnurr, schnurr, hier kommt Kater Murr

Antolin Quiz
von Michael Engler, Dirk Hennig (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 12. September 2022

Schnurr, schnurr, schnurr, hier kommt Kater Murr

Hunde gelten als beste Freunde des Menschen und werden obendrein bei der Polizei als Helfer eingesetzt. Katzen nicht. Katzen sind eigensinnig, speziell - und schlaue Detektive. Auf leisen Pfoten schleichen sie Dieben nach und kombinieren mit Scharfsinn. Das kann kein Hund und darum sind Katzen wie Kater Murr die besseren Detektive.

Gestatten, Kater Murr

Dabei verfügt Murr noch über anderen Spezialfähigkeiten. Doch eins nach dem anderen:
Es ist ein letzter warmer Herbsttag, an dem die Sonne noch einmal das Dach der Garage aufgewärmt hat. Hier liegt Straßenkater Murr und wärmt sich. Er muss sich etwas überlegen, denn bald ist es vorbei mit dem warmen Wetter. Bald wird es kalt und ungemütlich und da ist der Platz auf dem Dach nicht mehr schön. Während Murr seinen Gedanken nachhängt, beobachtet er einen Jungen, wie der ein Fahrrad klaut. Es dauert nicht lange, da fällt der Diebstahl auf. Ein anderer Junge steht weinend vor dem leeren Fahrradständer. Da hat Schnurr eine Idee, die ihm gleichzeitig ein warmes Zuhause für die kalte Jahreszeit bringen könnte. Er bietet dem Jungen seine Hilfe bei der Suche nach dem gestohlenen Fahrrad an. So bekommt er die Möglichkeit, bei Leon über den Winter einzuziehen. Von Tag zu Tag gefällt es Murr bei Leon besser und zwischen den beiden entwickelt sich eine enge Bindung. Doch der Fahrraddieb will gefunden werden und obendrein taucht plötzlich ein anderer Junge auf, der ebenfalls mit Leon befreundet sein will…

Schnurr, schnurr, schnurr hier kommt Kater Murr

Frech und gewitzt

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren und darum finden sie auch immer wieder Einzug in wunderbare Kinderromane. Manchmal sind sie kluge, manchmal mürrische aber auf jeden Fall immer eigenwillige Begleiter. In diesem Fall bekommen wir es mit einem gerissenen Straßenkater zu tun, der die kindliche Naivität eines liebenswerten Jungen geschickt auszunutzen versteht. Dabei schließt man beide Figuren rasch ins Herz; sowohl Murr als auch Leon. Leon ist ein Außenseiter. Er hat keine Freunde, wirkt unsicher und schüchtern. Der Fahrraddiebstahl macht ihm schwer zu schaffen. So schwer, dass er Angst hat, seinen Eltern davon zu berichten. Zum Glück begegnet er aber Murr, der gleich seine Hilfe anbietet. Wie? Das ist ein besonderer Kniff. Der Autor lässt seinen Kater die Menschensprache schreiben. Richtig gelesen, Kater Murr fährt seine Kralle aus, taucht sie in Tinte und schreibt seinem zweibeinigen Freund auf, was zu tun ist oder wozu er gerade Lust hat. Schnell wird der Leserschaft klar, dass Murr nicht so richtig daran interessiert ist, den Fahrradklau aufzuklären. Logisch, denn damit wäre ja auch sein Schlafplatz für den Winter weg. Das bringt viele witzige und turbulente Situationen. Aber nicht nur. Die Suche nach dem Fahrrad bringt für Murr und Leon viele Veränderungen mit sich. Sie finden Freunde, sie finden Mut und erkennen, was ihnen wichtig ist.
Michael Englers spannendes und humorvolles Abenteuer wird von Dirk Hennigs Illustrationen begleitet. Seine Bilder sind lebendig, farbenfroh und witzig. Dabei hat er die Herbststimmung genauso gut eingefangen, wie den Charakter von Murr. Sein freches, liebenswertes Katzengesicht lächelt nicht nur Leon entgegen und fängt dessen Sympathien ein. Auch die Leserschaft wird den vierbeinigen Straßenkater ganz schnell ins Herz schließen.

Schnurr, schnurr, schnurr hier kommt Kater Murr

„Schnurr, schnurr, schnurr, hier kommt Kater Murr“ ist eine wundervolle Herbstgeschichte über Freundschaft, ungewöhnliche Katzen und ein Fahrrad, das gesucht und wiedergefunden wird. Michael Engler versteht es, seine junge Leserschaft humorvoll und fesselnd zu unterhalten.

Details

Bewertung

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