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Wer hat als Kind nicht auf dem Schulhof gestanden und mit seinen Freunden Klatschspiele gespielt? Lieder wie "Ein Mann der fuhr zur See" oder "Bei Müllers hats gebrannt" haben wir so oft gesungen und geklatscht, dass uns die Texte auch heute, nach vielen Jahren, noch geläufig sind. Und nun, da wir selbst Eltern geworden sind, möchten wir diese schönen Spiele an unsere Kinder weitergeben. Die Autorin, Erzieherin und Heilpraktikerin Christel Dhom geht uns dabei mit ihrem Sachbuch "Klatschspiele" hilfreich zur Hand.

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Dabei sind Klatschspiele viel mehr als nur Unterhaltungsspiele. Sie fördern Kinder in vielerlei Hinsicht. Sie unterstützen die Hand-Augen-Koordination, vermitteln Rhythmusgefühl und fördern sprachlich sowohl ein Gefühl für Silbentrennung als auch die Kombination von Worten mit Bewegungen. Da Klatschspiele zu zweit, aber auch in größere Runde gespielt werden können, unterstützen sie auch die Entwicklung des Sozialverhaltens.
Doch abseits dieser pädagogisch bereichernden Eigenschaften, sind Klatschspiele vor allem eins: eine willkommene Unterhaltung beim Warten auf den Bus oder die Bahn, als Zeitvertreib auf Pausenhöfen, auf Geburtstagsfeiern oder einfach als unterhaltsames Spiel zwischendurch.
Es gibt zahlreiche und unterschiedlichste Klatschspiele. Einige werden als Reime aufgesagt, andere gesungen. Auch gibt es in ihrer Wortwahl und in den Klatschbewegungen regional unterschiedliche Varianten. Aber dennoch haben alle eines gemeinsam: Sie haben kurzweilige, lustige und nicht immer sinnvolle Texte, die man sich leicht einprägt und die aufzusagen oder zu singen nicht langweilig wird. Bereits die Kleinsten können schon mit Klatschspielen anfangen.

In ihrem Buch stellt Christel Dhom eine Auswahl der bekanntesten Klatschspiele vor. Unter ihnen sind Klassiker wie "Bei Müllers hats gebrannt", "Wir sagen: no, no, no!", "Mit Fingerlein" oder "Der Holzhacker Amadeus". Sie stellt Partnerspiele vor, aber auch Spiele für größere Gruppen. Dabei verlässt die Autorin auch den deutschsprachigen Raum und ergänzt ihr Buch um Klatschspiele aus anderen Sprachen. Hierüber kann man jedoch geteilter Meinung sein. Sicherlich ist nichts Falsches an englischen oder französischen Liedern, aber arabische oder gar japanische Reime einzubringen, also Lieder aus Sprachen, die über eine völlig andere Schrift verfügen, ist gewagt. Die Umschrift in diesem Buch ist sehr fraglich und ergibt - liest man es, wie im Buch transkribiert - teilweise nur sinnloses Gebrabbel.
Doch dieser Abschnitt ist nur sehr klein, den größten Teil des Buches nehmen deutschsprachige Lieder und Verse ein. Unter ihnen finden sich viele Klassiker, die neu entdeckt wurden. Das spannende daran ist vor allem, dass die hier vorgestellten Koordinations- und Rhythmusspiele für manchen Leser völlig neu sein können, da sie selbige als Kinder anders gespielt haben. Man muss sich natürlich nicht an die Vorgaben des Buches halten, sondern kann eigene Klatschspiele erfinden. Wie das geht, erläutert die Autorin im entsprechenden Kapitel.
Die Schwierigkeitsgrade der Klatschspiele sind sehr unterschiedlich. Es gibt leichte Varianten für die Kleinsten, ebenso schwierige für größere und erfahrenere Spieler. So spricht die Autorin ein breitgefächertes Publikum an.
Die Vorstellung der Spiele erfolgt nach einem einheitlichen Muster. Zuerst wird der Vers oder das Lied (mit entsprechenden Noten) als ganzes vorgestellt. Im Anschluss daran werden die Reime auseinander genommen und wort- oder silbenweise die dazugehörigen Handbewegungen beschrieben. Bei längeren Reimen oder Liedern wird man hier natürlich von einer Flut an Bewegungen erschlagen. Doch keine Angst, auch das hat die Autorin bedacht und dem Werk eine DVD beigefügt. Auf dieser werden die Klatschspiele von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen vorgeführt. So steht dem Erlernen und vor allem Spielen nun wirklich nichts mehr im Weg.

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