Nur weil man an einem Ort geboren wird und dort lebt, muss einem dieser nicht zwangsläufig gefallen. Dann wünscht man sich woanders zu sein. Was für Menschen eine durchaus normale Situation ist, könnte im Tierreich eher zu kuriosen Fällen führen. So wie im Kindercomic „Pablo und Splash“, mit zwei Pinguinen als in der Hauptrolle. Denn Splash hasst die Kälte und möchte Urlaub in der Karibik machen.
Wenn schon Urlaub, dann richtig!
Splash ist eine Pinguindame, der ständig kalt wird. Daher trägt sie im Gegensatz zu allen anderen Artgenoss*innen auch immer Haube und Schal. Ihr bester Freund ist Pablo, der schlaue und methodische Pinguin. Nachdem sie ihn davon überzeugt hat, dass Urlaub (geschrieben wie ein Sandstrand!) deutliche Vorteile gegenüber der Antarktis hat, muss Pablo einen Weg finden, ein warmes Urlaubsziel mit Palmen und Strand zu erreichen.
Forscher und ein Loch im Boden
Nach längeren Planspielen ist klar, die beste Möglichkeit die Antarktis zu verlassen, sind Forscher. Und eine Pinguin-Forschungsstation ist nicht allzu weit entfernt. Doch leider übersieht Splash ein Loch und verschwindet (danke, Schwerkraft!) darin. Pablo stürzt sich todesmutig hinterher. Die beiden landen in einem seltsamen Labor, mit einer gefährlich wirkenden Menschenfrau, die sie gefangen nimmt. Doch dann können sie entkommen und fliehen in eine seltsame Kugel, die sich im Labor befindet. Dann geschieht etwas Überraschendes.
Raum, Zeit und Strand
Das Gerät nennt sich Zeitbieger und bestätigt, sie zu einem heißen Ort zu bringen. Bei diesem handelt es sich allerdings um die Sonne, was selbst für Splash ein wenig ZU heiß ist. Als das Gerät sie danach auf der Erde und einem Strand absetzt, ist sie dagegen sehr glücklich. Bis sie sich auf der Suche nach einem Restaurant machen und stattdessen auf Dinosaurier stoßen. Als dann noch zwei schreckliche Echsen beschließen, den Zeitbieger als Fußball zu nutzen und ihn schwer beschädigen, ist guter Rat teuer.
Obwohl die beiden handlungsbestimmenden Charaktere sehr süß gezeichnet sind, fehlt es ihnen davon abgesehen leider etwas an Tiefe. Splash ist der typische „Ich will“-Charakter. Sie möchte alles, alle anderen sollen dafür sorgen, dass es auch passiert. Pablo ist derjenige, der aus Freundschaft sehr viel tut, das seinem Empfinden von richtig und falsch widerspricht. Dass just am Südpol eine Wissenschaftlerin eine Zeitmaschine (die auch ins Weltall fliegen kann) gebaut hat, ist ein tiefer Griff in die Trickkiste. Da auch die unterschiedlichen Stationen ihrer Reise nicht wirklich überzeugen können (Plothole am Ende inklusive), ist das Werk letztendlich nur durchschnittlich. Schade, die beiden hätten das Potenzial wirklich witzig miteinander zu interagieren. Vermutlich wollte man im ersten Band einfach zu viel.
„Pablo und Splash“ wollen mit ihrem ersten Band eine Reihe mit dem Titel „Die Zeitreise-Pinguine“ etablieren. Leider gelingt das nur eher mäßig, da die Protagonist*innen von Sheena Dempseys Kreation zwar liebevoll gezeichnet sind, aber charakterlich nicht beeindrucken können. Da auch die Handlung selbst nicht vollends überzeugend ist, ist das Comic leider nicht uneingeschränkt empfehlenswert.
Details
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Übersetzer*in:Elisabeth Leuthardt
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Band:1
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Erschienen:05/2025
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Umfang:229 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:6 Jahre
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ISBN 13:9783649650409
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Preis (D):14,00 €