Metti Meerschwein

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Was bestimmt, ob man zu einer Gruppe dazugehört? Das Aussehen oder der Charakter? Ist es wichtig, dass man die gleiche Statur, den gleichen Körperbau wie die anderen hat oder ist es nicht viel wichtiger, dass man zu den anderen hält, einander gegenseitig unterstützt und da ist, wenn Hilfe gebraucht wird? Um genau diese Frage geht es in Madlen Ottenschlägers Bilderbuch „Metti Meerschwein“, das von Stefanie Reich farbenfroh illustriert wurde.

Das liebenswerteste Hasen-Meerschweinchen

Metti ist rundum glücklich. Zusammen mit ihren Freunden lebt sie auf dem Bauernhof und genießt dort das Hasenleben in vollen Zügen. Sie veranstalten wilde Wettrennen, Wackeln lustig mit den Ohren, tanzen den Popo-Lopo und teilen sich leckere Gänseblümchen-Kränze. Doch eines Morgens kommt ein anderer Hase auf den Bauernhof. Er erkennt sofort, dass Metti gar kein Hase, sondern ein Meerschweinchen ist. Der Neue lacht Metti aus, weswegen sie traurig und wütend davonläuft. Gehört Metti wirklich nicht dazu? Klar, der Neue kann viel besser mit den langen Hasenohren wackeln und auch der Popo-Lopo-Tanz gelingt ihm mit seinem Puschelschwänzchen viel besser. Aber geht es wirklich nur darum oder gehört zu Freundschaft nicht mehr dazu?

Geschichte über Anderssein und Dazugehören

Madlen Ottenschläger erzählt mit „Metti Meerschwein“ eine charmante Geschichte, in der es um große Themen geht. Denn sie zeigt, dass nicht Äußerlichkeiten bestimmen, ob man zu einer Gruppe oder Familie dazugehört, sondern Werte wie Zusammenhalt, Mut und Freundschaft. Dass unsere kleine Hauptfigur kein Hase, sondern ein Meerschweinchen ist, erkennen die kleinen Bilderbuchfreunde ganz schnell. Auch Metti und den anderen Hasen ist klar, dass sie unterschiedlich sind. Dennoch stellt keiner von ihnen in Frage, dass Metti dazugehört, dass sie ein wichtiges Mitglied der Familie ist. Denn auch wenn Metti keine langen Ohren hat, hat sie ein sehr feines Gespür und erkennt viel früher als die anderen, wenn sich der Fuchs nähert, um einen Hasenbraten zu jagen. Dann ist es Metti, die alle durch ein lautes Pfeifen warnt.
Es gibt aber auch noch viele andere Momente, in denen Metti dazugehört, in denen sie mit ihren Hasenfreunden großen Spaß hat. Für sie alle ist Mettis Anderssein kein Thema. Sie lieben ihre Freundin genauso wie sie ist. So sind sie es auch, die Metti gegen den neuen Hasen in Schutz nehmen und sie sogar suchen. Damit sendet die Autorin eine ganz starke Botschaft an die junge Leserschaft. Sie zeigt ihnen, dass es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, sondern auf die inneren Werte jedes einzelnen.
Getragen wird diese tolle Geschichte von Stefanie Reichs Illustrationen. Sie schuf ein tolles Kaninchengehege-Setting, in dem sich Metti und seine Hasenfreunde bewegen. Es sind putzige kleine Kerlchen, die durch die Wiesen laufen, Möhren knabbern und Spaß haben. Großflächig und mitunter plakativ präsentieren sich diese Bilder, die die Geschichte über Anderssein und Dazugehören auf ihre liebevolle Art nacherzählen. Damit wird das Bilderbuch wunderbar abgerundet.

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