Das Sonnenblumenschwert

Antolin Quiz
von Mark Sperring, Günther Jakobs (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 31. August 2017

Das Sonnenblumenschwert

Gewalt ist keine Lösung, sie bringt nur Kummer und Leid mit sich. Ebenso ist es schwer, eine Spirale der Gewalt zu durchbrechen und ganz neu anzufangen. "Das Sonnenblumenschwert" ist ein Plädoyer für gewaltfreie Erziehung und zeigt, wie viel schöner es doch ist, freundlich miteinander umzugehen.

Eine Blume statt einem Schwert

Einst gab es ein Land, in dem Ritter gegen Drachen kämpften. Feuer und Rauch bestimmten das Bild der Landschaft. In diesem Land lebte ein kleiner Ritter, der sich sehnlichst ein Schwert wünschte. Denn mit diesem Schwert könnte er losziehen und ebenfalls gegen die großen Drachen kämpfen. Doch seine Mutter verbot ihm eine solche Waffe und gab ihm stattdessen eine Sonnenblume. Der kleine Ritter war enttäuscht. Wie sollte er mit dieser kämpfen? Als eines Tages ein großer Drache vor ihm stand und der kleine Ritter ihm in seiner Verzweiflung die Sonnenblume entgegenstreckte, geschah etwas Unerwartetes…

Das Sonnenblumenschwert
Das Sonnenblumenschwert
Das Sonnenblumenschwert

Eine Geschichte über kämpferische Jungen und friedliebende Mütter

Wie ein Märchen aus alten Zeiten entfaltet sich diese Geschichte vor den Augen der jungen Leser. Wir erfahren in ihr von Drachen und Rittern, von klugen Frauen und einer Magie, die stärker ist als jedes Schwert. Wunderbar märchenhaft erzählt Mark Sperring seine Geschichte über einen Jungen, der so gerne ein großer Held wäre. Das wird er dann auch, jedoch nicht durch einen Kampf, wie er es erhofft hatte, sondern durch etwas viel Schwierigeres. Er bringt seiner Heimat den Frieden zurück. Einen Frieden, an den vermutlich niemand mehr glaubte.
So zeigt Mark Sperring mit einem Augenzwinkern die Bedeutung von Gesten und die Wirkung von Gegenständen. Was wäre wohl passiert, wenn die Mutter dem Jungen ein Schwert gegeben hätte? Ein hölzernes vielleicht. Damit hätte er sich nicht schwer verletzen können, doch wie hätte der Drache es aufgefasst, wenn der Junge es ihm entgegengestreckt hätte? So jedoch ist es eine Blume, die da vor sein Gesicht gehalten wird. Und Blumen überreichen sich Freunde untereinander. Mit Blumen sagt man Dankeschön, bittet um Entschuldigung und schließt Freundschaften. Alles das streckt der kleine Junge dem Drachen also entgegen. Und dieser reagiert mit Überraschung und Verblüffung. Er freut sich über diese Geste, die der Beginn einer großen Freundschaft ist. Ebenso ist sie der Beginn des Friedens, der nun in dem Land einkehrt. Die Ritter haben erkannt, dass man nicht gegeneinander antreten soll, sondern miteinander viel mehr erreichen kann.
Diese Botschaft platziert Mark Sperring in seiner Geschichte, die großartig von Günther Jakobs illustriert wurde. Ihm gelingt es wieder, die Stimmung wunderbar einzufangen. Verspielt und zugleich tiefgründig sind seine Zeichnungen, wenn sie den kleinen Ritter im Spiel mit seinem Schwert zeigen. Wenn sie uns einen Blick über das Land ermöglichen, in dem Ritter gegen Drachen kämpfen. Besonders die Szenen auf dem Drachenberg sind großartig gezeichnet. Hier spürt man die Gefahr der Situation, aber auch die Erleichterung und die Bereitschaft zur Versöhnung. Bilder und Text harmonieren wunderbar miteinander und erzählen beide auf ihre Art diese tolle Geschichte nach.

Endlich ist das beliebte Bilderbuch "Das Sonnenblumenschwert" wieder erhältlich und kann auch zukünftig viele junge Leser mit einer großartigen Geschichte und ebenso tollen Bildern begeistern. Die Autoren zeigen, wie aus kleinen Gesten große Freundschaften wachsen können.

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