Schnabbeldiplapp

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Ein wasserscheues Bilderbuch
von Günther Jakobs
Rezension von Janett Cernohuby | 31. Mai 2017

Schnabbeldiplapp

Es gibt bestimmte Dinge, die waren immer so und der werden immer so sein. Basta. Alle Vögel fliegen und Säugetiere legen keine Eier. Richtig? Richtig! (Pinguin und Schnabeltier haben offenbar in der Schule nicht aufgepasst.) Aber könnte es nicht vielleicht doch einmal sein, dass eine Ente beispielsweise nicht schwimmen kann? Papperlapapp? Schnabbeldiplapp? Ja, das findet auch Schwan Henry aus Günther Jakos neuestem Bilderbuchstreich.

Schnabbeldiplapp!

Damit wären wir eigentlich schon mittendrin in der Geschichte. Schwan Henry trifft am See Ente Emil. Emil sitzt ganz geknickt draußen am Ufer und verkündet, dass er nicht schwimmen kann, weil er kein Wasser mag. Schnabbeldiplapp, findet Henry und fährt mit dem Enterich gleich ins nächstgelegene Schwimmbad. Dort will er ihm das Schwimmen beibringen, denn eine echte Ente, die muss einfach schwimmen. Findet Henry. Und so beginnt ein aberwitziger Nachmittag, der Emil zeigt, was in ihm steckt.

Von der Überwindung der eigenen Ängste

Günther Jakobs versteht es, in seine Geschichten Witz, Humor und eine Prise Originalität zu packen. Das beweist er auch bei "Schnabbeldiplapp", einem amüsanten Bilderbuch über eine Ente, die Angst vor Wasser hat und einen Schwan, der sich das einfach nicht vorstellen kann.
Großartig entwarf Jakobs diese beiden Charaktere, von denen der eine eine gesunde Portion Ignoranz und Ungläubigkeit mitbringt und während der andere ein bisschen zu viel an Angst und Trotz, aber ein zu wenig an Selbstvertrauen und Mut hat. Beide ergänzen sich  wunderbar und lernen auch voneinander. Henry lernt, dass man mit Beharrlichkeit, Geduld und der richtigen Technik ans Ziel kommt und Emil merkt, dass man mit ein wenig mehr Vertrauen in sich selbst vieles erreichen kann. Am Ende wird man dann mit einer herrlich humorvollen und in der Tat aus dem Leben gegriffenen Schlussszene überrascht, in die sich vor allem Eltern sehr gut hineinversetzen können.
Günther Jakobs Geschichte über die beiden Schwimmvögel ist in erster Linie unterhaltsam und humorvoll, gibt aber auf den zweiten Blick auch eine wichtige Botschaft mit. Sie mahnt Eltern zu Geduld, wenn ihre Kinder Angst vor Neuem haben und sich bestimmte Dinge nicht trauen. Sie zeigt Kindern, dass sie manchmal über ihren Schatten springen, sich vielleicht nicht zu viele Gedanken machen, sondern einfach auch mal etwas ausprobieren sollten. Denn wie man am Beispiel von Emil sieht, gelingt damit nicht nur so manches, sondern man hat darüber hinaus auch richtig viel Spaß daran.

So erzählt Günther Jakos mit seinem wasserscheuen Bilderbuch "Schnabbeldiplapp" eine humorvolle Geschichte, in die er aber dennoch viel Empathie und viele Emotionen legt. Kinder bekommen hier viel zu lachen, zu staunen und können über den kleinen Emil nur den Kopf schütteln. Und wer weiß, vielleicht bleibt ja die versteckte Botschaft bei ihnen hängen und sie springen selbst über ihren Schatten, wenn sie das nächste Mal ins Schwimmbad gehen oder die Stützräder von ihrem Fahrrad abmontieren. Denn dass sie es schaffen, daran haben ihre Eltern ganz sicher keinen Zweifel.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2017
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783551515087
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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