Paul Wüterich

Antolin Quiz
von Antje Bohnstedt
Rezension von Janett Cernohuby | 30. Januar 2018

Paul Wüterich

Ein ganz wichtiges Thema in fast allen Familien ist Wut. Diese bricht plötzlich über das gerade noch friedlich spielende Kind herein und verwandelt es innerhalb von Sekunden zu einem kleinen Wüterich. Antje Bohnstedt zeigt Kindern in ihrem Bilderbuch "Paul Wüterich", was es mit dieser Wut auf sich hat und wie man sie genauso schnell los wird, wie man sie bekommen hat.

Wenn einfach gar nichts gelingen will

Irgendwo in der Wüste liegt versteckt ein kleines Dorf. Hier leben Drachen und Mäuse Seite an Seite. Zwei davon sind der Wasserdrache Paul und Maus Frida. Beide sind die besten Freunde und unzertrennlich. Eines Tages steht Paul mit dem falschen Fuß auf und ist wütend. Einfach so. Vor lauter Wut macht er völlig grundlos ein Mäusehaus kaputt, schubst seine beste Freundin, spuckt und brüllt sie an. So geht das nicht, findet Frida. Sie hat auch gleich eine prima Idee, wie Paul seine Wut wieder loswerden kann.

Ein Thema, das alle Familien betrifft

Gefühle brechen mitunter urplötzlich über Kinder herein. Von einem Moment auf den nächsten sind sie glücklich, wütend oder traurig. Vor allem Wut kann sich schnell mal einstellen, wenn der gerade gebaute Turm zusammenbricht, man sich bei einem Bild vermalt oder das Lieblingsspielzeug zu Bruch geht. Manchmal gibt es aber auch keinen erkennbaren Grund und das Kind ist einfach so wütend. Egal was der Auslöser war, Kinder sind mit diesem Gefühl oft noch überfordert und reagieren dann natürlich besonders extrem. Jetzt ist es wichtig ihnen zu zeigen, dass man die Wut auch bewältigen kann. Wie, weiß die kleine Maus Frida in der Geschichte. Sie rät ihrem Freund dazu, die Wut irgendwo auszulassen, wo sie niemandem schaden kann. Wo sie nichts kaputt macht oder jemanden verletzt. Man kann sie an einem einsamen Ort laut herausbrüllen oder in einen Berg aus Kissen boxen. Natürlich gibt es noch viel mehr Tricks, doch Antje Bohnstedt will den Kindern mit diesem Bilderbuch etwas ganz Wichtiges sagen. Nämlich dass Wut dazugehört. Dass sie manchmal einfach kommt, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Aber man darf sie nur nicht einfach an irgendjemanden auslassen. Nicht an seinen Eltern, Geschwistern oder Freunden. Denn sie können nichts dafür. Wenn die Wut einen übermannt hat, kann man etwas dagegen tun, die angesammelte Energie irgendwo verpuffen lassen.
Diese Botschaft gibt die Autorin durch zwei sehr sympathische und selbstbewusste Charaktere weiter. Frida und Paul sind beste Freunde und haben immer Spaß zusammen. Sie sind unzertrennlich und helfen einander eben auch. Kinder können sich in der Geschichte sehr gut wiedererkennen, wenngleich die Charaktere Tiere sind. So werden Kinder nicht direkt angesprochen, es wird ihnen nicht gesagt, dass sie manchmal genauso sind. Vielmehr wird die Situation von außen betrachtet. Das gibt Kindern das Gefühl, einfach nur eine unterhaltsame Geschichte in Bildern zu sehen und vorgelesen zu bekommen.
Die Illustrationen sind sehr liebevoll gestaltet. Großflächig, plakativ und mit strahlenden Farben gezeichnet, erzählen sie die Geschichte auf ihre eigene fröhliche Art nach. Das gibt Kindern die Gelegenheit, das Buch alleine und unabhängig von einem Vorlesenden anzuschauen.

"Paul Wüterich" ist ein tolles Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Seine Geschichte greift ein wichtiges Thema aus dem Kinderalltag auf und bringt es als unterhaltsame Erzählung an sein junges Publikum. Dabei wird gezeigt, dass es in Ordnung ist, einmal wütend zu sein und, dass es ein paar Tricks gibt, diese Wut verrauchen zu lassen. Ein tolles Bilderbuch, das Kindern sehr gut gefällt.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2018
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783219117417
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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