Dog Man

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Wie viele literarische Klassiker gibt es, die man umdichten, in ein völlig anderes Setting verfrachten und so verändern kann, dass man sie kaum mehr erkennt? Nahezu unendlich viele. So ist es kein Wunder, dass Dav Pilkey für seine Reihe „Dog Man“ weiteren Stoff entdeckt hat. „Schmutz und Sühne“ lautet der Titel des neunten Bandes der Reihe. Aber kann der aktuelle Teil überzeugen?

Es ist ein ewiger Kreislauf: Dog Man rettet den Tag, Dog Man soll dafür belobigt werden. Dog Man macht etwas absolut Ungezogenes und fällt dann in Ungnade. Das ist in etwa die Ausgangssituation im vorliegenden Band, in dem sich der beste (weil einzige) hundeköpfige Polizist der Stadt beim Bürgermeister unbeliebt macht und so seine Anstellung bei der Polizei verliert. Während Peteys Vater an seinem Gefängnisausbruch bastelt, der kleine Petey herauszufinden versucht, warum sein Vater nie über seine Mutter redet, schafft es Dog Man dank eines genialen Plans seiner Freunde wieder zurück zur Polizei. Denn er zieht einfach eine Katzenmaske über. Dass das tatsächlich nicht sonderlich überzeugend ist, geht im Chaos unter, als der böse Katzenschurke als muskelbepackter Crud durch die Stadt zieht, eine riesige Brottüte zum Leben erweckt und mit ihr gemeinsam beginnt, Zerstörung zu säen. Da kann es natürlich nicht angehen, dass die Guten im Gefängnis sitzen und der Comic Club einfach nur zeichnet. Nein, es ist eine Zeit für Helden.

Der Trend der Reihe setzt sich fort. Der titelgebende Dog Man wird zum Vehikel der Handlung, die von anderen Charakteren getragen wird. Natürlich, er stellt das Zentrum des Chaos dar und ist immer dort, wo es zur Sache geht. Aber emotionale und ernste Momente werden tatsächlich ehern denjenigen zugestanden, die in der Lage sind, sich besser auszudrücken. Man fragt sich als Leser unwillkürlich, ob es nicht vielleicht besser wäre, sich auf die drei Generationen von Katzen zu konzentrieren, die eigentlich stets für die relevanten Inhalte sorgen. Dog Man selbst war initial eine witzige Idee, der auch jetzt immer noch für den einen oder anderen Lacher sorgt, insgesamt geht dem Charakter aber dennoch mehr und mehr die Luft aus – selbst wenn man die Handlung immer noch gut verwenden kann. Dog Man Fans wird der Band sicherlich zusagen. Innovatives oder eine Weiterentwicklung des Protagonisten wird man allerdings nicht finden.

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