Lernen mit Teo und Tia
Eine neue Lernhilfen-Reihe für die Volksschule
Beitrag von Janett Cernohuby | 11. März 2020
Wir Eltern wissen, dass das Erledigen der Hausübungen allein nicht reicht und Kinder auch regelmäßig für die Schule üben müssen. In manchen Fächern mehr, in anderen weniger. Leider macht den meisten Schülerinnen und Schülern das Üben für die Schule nur wenig Spaß. Darum greifen Eltern gerne auf so genannte Lernhilfen zurück, Übungshefte und -bücher, in denen der Schulstoff auf unterhaltsame und spielerische Art wiederholt wird. Der Buchmarkt bietet hier eine große Auswahl unterschiedlicher Lernhefte. Doch ein genauer Blick zeigt, die meisten davon sind für die deutsche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpläne ausgelegt sind. Seit 2020 bietet der österreichische Kinderbuchverlag G&G unter dem Titel „Lernen mit Teo & Tia“ Lernhilfen speziell für die österreichischen Volksschulen an.
Zwei neue Helden betreten den Lernhilfenmarkt
Der G&G Verlag kann auf langjährige Erfahrungen im Bereich Lernhilfen zurückgreifen, hat er sich mit den Reihen „Ich habe den Durchblick“ und „Kompetent Aufsteigen“ bereits einen Namen gemacht. Nun wird das bestehende Programm durch diese neue Reihe ergänzt. Die Tigerkindern Teo und Tia, die ebenfalls den Durchblick haben, helfen Volkschülerinnen und Volksschülern mit zahlreichen Übungen, die an den neuesten Erkenntnissen aus Didaktik und Pädagogik ausgerichtet sind.
Die Lernhilfen sind unabhängig von Lehrbüchern, entsprechen dabei aber trotzdem dem österreichischen Lehrplan. Auch die neuen Bildungsstandards wurden bei der Gestaltung der Übungen mit einbezogen. Damit können die Lernhilfen sehr vielfältig eingesetzt werden: für das Üben zu Hause, als zusätzliches Material im Unterricht, als Lernhilfe in der Nachmittagsbetreuung oder für die Nachhilfe.
Die Reihe startet mit drei Hauptthemen, zu denen mehrere Bände erschienen sind.
Kindergarten: Auf die Schule vorbereiten
Lernen beginnt nicht erst in der Volksschule, sondern schon viel früher im Kindergarten und in der Vorschule. Darum haben Teo und Tia bereits für wissenshungrige Kindergartenkinder und Vorschüler/-innen drei spannende Hefte dabei:
Ich lerne Lesen
Je näher die Einschulung rückt, desto mehr erwacht bei Kindern das Interesse an Buchstaben, am Schreiben und natürlich am Lesen. Viele können bereits ihren eigenen Namen schreiben und erste Wörter lesen. Andere dagegen beginnen damit erst. Für beide Gruppen ist das Arbeitsheft „Ich lerne lesen“ ein wunderbarer Begleiter. Vielfältige und kurze Spiele motivieren Kinder zu ersten Leseerfahrungen. Dabei geht es weniger darum, Schwungübungen und Schreibübungen zu absolvieren, als vielmehr Sprache und Wörter kennenzulernen. Das Buch bietet phonologische Aufgaben, bei denen Reime, kurze und lange Wörter, Silben, Laut-Zuordnungen geschult werden.
Damit haben wir hier keinen typischen Vorschulblock vorliegen, bei dem bestimmte Rätsel von Kindern gelöst werden sollen, sondern Aufgaben, die Eltern mit ihren Kindern zusammen erarbeiten. Wortspiele, in denen das Gefühl für die Sprache trainiert und Grundsteine für das Lesenlernen gelegt werden. Zu jedem Spiel gibt es Tipps und Durchführungshinweise für die Eltern. So können sie die verschiedenen Übungen variieren und mit eigenen Versionen ergänzen.
ISBN: 978-3-7074-2177-4
Seiten: 48 Seiten
Preis: 9,95 €
Außerdem in dieser Reihe erhältlich:
Ich lerne Rechnen
Autorin: Claudia Haider
ISBN: 978-3-7074-2178-1
Seiten: 48 Seiten
Preis: 9,95 €
Ich lerne Schreiben
Autorin: Claudia Haider
ISBN: 978-3-7074-2179-8
Seiten: 48 Seiten
Preis: 9,95 €
Spielerisch Lesen und Schreiben lernen
Lesen ist das Tor zum Wissen - und mit dem Lesenlernen geht auch das Schreiben lernen einher. Doch Sprache wird erst richtig lebendig, wenn auch Hören, Sprechen und miteinander reden hinzugenommen wird. Leo und Tia greifen in ihren Lernhilfen für das Fach Deutsch alle diese Aspekte auf. Für jedes Schuljahr gibt es ein eigenes Lernheft, das gut durchdacht und ansprechend aufgebaut ist.
Deutsch, 1. Klasse
Lernen soll Spaß machen, vor allem dann, wenn Kinder während ihrer schulfreien Zeit üben. Das berücksichtigten auch die Autorinnen bei ihren Übungen. Sie sind vielseitig, bunt, abwechslungsreich und spielerisch aufgebaut. Das lässt die Aufgaben weniger wie Schulübungen aussehen, sondern mehr wie anspruchsvolle Rätsel.
Thematisch sind die Aufgaben in Teilbereiche gegliedert, starten mit dem „Ich“ und dem eigenen Namen. Es geht weiter mit den Selbstlauten und Buchstaben. Die Auswahl bzw. Reihenfolge ist auf die in Österreich verwendeten Schulfibeln abgestimmt. Es gibt Schreibübungen, Zuordnungsaufgaben, Bilderrätsel, Lückentexte und auch Labyrinthe und Ausmalbilder. Damit noch lange nicht genug, denn jedem Lernheft liegen drei Extras bei: Eine Audio-CD mit Übungen zu den dafür gekennzeichneten Aufgaben, einen Bogen mit Belohnungsstickern, die nach erfolgreich bearbeitetem Lernabschnitt von den Kindern aufgeklebt werden können, und ein Lösungsheft, das zusätzlich Lehrplaninhalte und Bildungsstandards je Aufgabe ausweist.
ISBN: 978-3-7074-2201-6
Seiten: 48 Seiten
Preis: 12,95 €
Außerdem in dieser Reihe erhältlich:
Deutsch 2. Klasse Volksschule
Autorin: Erika Stoifl, Verena Müller
ISBN: 978-3-7074-2201-6
Seiten: 48 Seiten
Preis: 12,95 €
Deutsch 3. Klasse Volksschule
Autorin: Erika Stoifl, Verena Müller
ISBN: 978-3-7074-2202-3
Seiten: 56 Seiten
Preis: 12,95 €
Deutsch 4. Klasse Volksschule
Autorin: Erika Stoifl, Verena Müller
ISBN: 978-3-7074-2203-0
Seiten: 56 Seiten
Preis: 12,95 €
Bald schon ein Mathe-Ass
Teo und Tia helfen aber nicht nur in Deutsch, auch in Mathematik kennen sie sich super aus. Hier bieten sie ebenfalls für die Klassen 1 bis 4 systematisch aufgebaute Übungshefte an, die durch gezieltes Training zum Lernerfolg führen. Natürlich beinhalten auch diese Hefte eine Audio-CD mit Übungen, einen Bogen mit Belohnungsstickern für jeden Lernabschnitt und ein Lösungsheft mit Angaben zu Lernplanhinhalten und Bildungsstandards.
Der Spaß und die Freude am Lernen sind bei der Gestaltung der Mathematik-Hefte im Blickpunkt der Autorinnen gelegen. Ebenfalls bunt, vielseitig und abwechslungsreich präsentieren sich die Aufgaben, die Kindern helfen, den Stoff des Mathematikunterrichts zu festigen. Die Aufgaben sind in thematische Teilbereiche gegliedert. Es werden Begriffe erklärt und den Kindern wird ein grundlegendes Verständnis für die Mathematik vermittelt.
Mathematik 1. Klasse Volksschule
Autorin: Regina Zeindl-Steiner, Anita Summer, Isabella Benischek
ISBN: 978-3-7074-2204-7
Seiten: 48 Seiten
Preis: 9,95 €
Mathematik 2. Klase Volksschule
Autorin: Regina Zeindl-Steiner, Anita Summer, Isabella Benischek
ISBN: 978-3-7074-2205-4
Seiten: 48 Seiten
Preis: 9,95 €
Mathematik 3. Klasse Volksschule
Autorin: Regina Zeindl-Steiner, Anita Summer, Isabella Benischek
ISBN: 978-3-7074-2206-1
Seiten: 56 Seiten
Preis: 9,95 €
Mathematik 4. Klasse Volksschule
Autorin: Regina Zeindl-Steiner, Anita Summer, Isabella Benischek
ISBN: 978-3-7074-2207-8
Seiten: 56 Seiten
Preis: 9,95 €
Die Autorinnen der Leo & Tia-Reihe
Hinter den Lernbüchern stehen nicht irgendwelche Kinderbuch- oder Lehrbuchautorinnen. Alle Autorinnen sind Lehrende und Unterrichtende und kombinieren in den Lernheften ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen aus der Praxis.
Verena Müller und Erika Stoifl sind Pädagoginnen an der KPH Krems und Sonderschule Tulln. Sie haben die Deutschbände mit zahlreichen Übungen zu allen Kompetenzen ausgestattet.
Isabella Benischek, Anita Summer und Regina Zeindl-Steiner unterrichten ebenfalls an der KPH Krems. Auch sie lassen in die Mathematikbände ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen einfließen.
Zum Start der neuen Reihe hatten wir die Gelegenheit, den Autorinnen einige Fragen zum Thema zu stellen:
Interview mit Claudia Haider
Liebe Frau Haider, Sie haben drei Übungsbände für Vorschulkinder herausgebracht: Rechnen, Lesen, Schreiben.
Was macht ein gutes Übungsheft aus? Was darf darin auf keinen Fall fehlen?
(c) privat
Ein gutes Übungsbuch beinhaltet vielfältige Übungen und Spiele, die Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, logisches Denken und Ausdauer fördern. Ein systematischer Aufbau führt das Kind schrittweise zu anspruchsvolleren Aufgaben, die zum Weitermachen motivieren und zur selbständigen Lösung ermutigen. Erfolgserlebnisse und Lob für die erbrachte Leistung sind dabei sehr wichtig. Spiel und Spaß gehören dazu!
Welche Kompetenzen sollte ein Vorschulkind am Ende der Kindergartenzeit haben?
Sozialkompetenz: kooperationsfähig, regelbewusst, konfliktfähig, …
Arbeitsverhalten: genau, selbständig, ausdauernd, merkfähig, …
Grob- und Feinmotorik: Körperwahrnehmung und -koordination, Raumorientierung
Fein- und Graphomotorik, Auge-Hand-Koordination, Umgang mit der Schere, Stifthaltung (Drei-Punkt-Griff)
Schwungübungen - von großen Formaten schrittweise kleiner werden
Sprachkompetenz: Phonologische Bewusstheit: Reime erkennen, kurze und lange Wörter unterscheiden, Anlaute hören, …,
zunehmendes Interesse an Buchstaben, Lauten, Wortbildern
Pränumerische Einsichten: Sortieren, Ordnen, Formen, Orientierung im Raum, Zählen, Reihenfolgen, Mengen, Zerlegungen, Vergleiche, …
Wie bereite ich mein Kind am besten auf die Volksschule vor?
Am besten spielerisch. Im Spiel trainieren Kinder Bewegungsabläufe, schulen die Wahrnehmung, die Merkfähigkeit, das Denken, das Sprechen, die Aufmerksamkeit, die Ausdauer und soziale Fähigkeiten.
Die meisten Kinder basteln, zeichnen, malen, musizieren, … auch gerne, dies ist für die Grob- und Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination sehr förderlich.
Kleine Alltagsaufgaben (Tisch decken, aufräumen, …) ermöglichen dem Kind Eigenverantwortung zu übernehmen und selbständig zu werden.
Gespräche über Erlebnisse, Gefühle, … und das Vorlesen von Büchern sind sowohl für die emotionale als auch für die sprachliche Entwicklung und die Kommunikationsfähigkeit des Kindes unerlässlich.
Zur Entwicklung der Sozialkompetenz (Gemeinschaftssinn) sind Freunde und soziale Kontakte notwendig.
Kann man auch zu viel Ehrgeiz mitbringen und von seinem Kind zu viel verlangen?
Ja. Dies kann dazu führen, dass Kinder die Lust am Lernen und die Freude an der Schule verlieren.
Welchen Rat haben Sie für Eltern, deren Kinder in die Schule kommen?
Grundsätzlich wollen alle Kinder lernen. Sie sind neugierig, wissbegierig und interessiert.
Optimal ist ein Start mit Freude, also Vorfreude wecken und erhalten!
Grundlagen für das Lernen fördern: Kritzel-, Schreib- und Rechenversuche positiv verstärken, regelmäßig vorlesen, Sprachspiele, Bewegungsspiele, …
Kinder selbständig an- und ausziehen lassen, beim Aufräumen mithelfen lassen, …
Für eine gesunde Lebensweise sorgen: ausreichend Schlaf, Zeit und Ruhe für das Frühstück, gesunde Jause (Vollkornbrot, Obst, …); nicht zu lange am Fernseher oder am Computer, Bewegung, Spiel, Natur, … als gesunder Ausgleich
Fällt Lernen schwer, ist es wichtig, die Ursachen zu finden. Alle versuchen das Beste, niemand ist schuld.
Die Gründe können vielfältig sein: Hörschwäche, Sehfehler, Legasthenie, Dyskalkulie, Krankheiten, belastende familiäre Situation, Intelligenzminderung, …
Interview mit Verena Müller und Erika Stoifl
Sie haben vier Lernhilfen für den Deutschunterricht an der Volksschule herausgebracht. Was macht in Ihren Augen eine gute Lernhilfe aus?
(c) privat
Erika Stoifl:
Ich finde, eine Lernhilfe ist dann gut, wenn die Kinder sie gut finden. Wenn sie gerne damit arbeiten, die Kinder die Aufgaben gut verstehen und selbstständig damit arbeiten können.
(c) Hermann Stacher
Verena Müller:
Kinder arbeiten mit Freude in diesem Heft, Kinder können relativ selbständig die Aufgaben bewältigen, Kinder erzählen begeistert von gelösten Aufgaben, Kinder haben Aha-Erlebnisse, Kinder können Inhalte anderen erklären, Kinder erzählen, dass sie dieses oder jenes jetzt "verstehen".
Eltern merken, dass Kinder mit dem Lernheft Freude am Üben haben. Eltern merken, dass ihr Kind Fortschritte in einzelnen Bereichen macht. Eltern merken, dass Kinder Inhalte, Phänomene, RS-Besonderheiten, … erklären können. Eltern werden durch das Lernheft angeregt, mit den Kindern über Lerninhalte zu sprechen.
In der ersten Klasse lernen zwar alle Kinder die Buchstaben, doch unterschiedliche Lehrbücher haben unterschiedliche Reihenfolgen. Wie bringt man das in einer Lernhilfe für die 1. Klasse unter, die aber trotzdem alle Kinder gleichzeitig anspricht?
E.S., V.M.
Das war tatsächlich eine große Herausforderung. Letztendlich lag die Lösung im Finden eines „Mittelweges“. Aus einer Vielzahl an gängigen Lehrbüchern wurde ermittelt, welche Buchstaben die Kinder der Reihe nach lernen. Aus diesen unterschiedlichen Buchstabenreihen wurde dann unter Berücksichtigung sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse und didaktischer Überlegungen eine neue Buchstabenfolge für dieses Lernheft erstellt. Aber natürlich, ist es nicht möglich, allen gerecht zu werden.
Die Buchstaben sind gelernt, nun müssen Kinder das sinnerfassende Lesen trainieren. Das ist schwer und nicht allen Kindern fällt es leicht. Wie können Eltern hierbei unterstützen?
E.S.:
Ich finde es wichtig, dass die Eltern den Kindern den Lesestoff aussuchen lassen. Vorlesen ist für die Kinder ein Erlebnis. Vielleicht kann man sich auch abwechseln. Heute liest das Kind die Geschichte vor und morgen eben der Papa oder die Mama oder sonst irgendjemand. Dann kann man dem Kind Fragen stellen zum Gelesenen. Oder das Kind stellt die Fragen an den Erwachsenen. Der erste und wichtigste Leseschritt ist die Neugierde: Wenn ein Kind wissen möchte, was da steht dann wird es auch genug Motivation und Durchhaltevermögen besitzen, sich durch den Text zu kämpfen und versuchen, die Geschichte zu verstehen. Das kann bei jedem Kind unterschiedlich lange dauern. Geduld ist hier unentbehrlich.
V.M.:
In unseren Lernheften hat das sinnerfassende Lesen von Anfang an eine große Bedeutung. Sobald das Kind die ersten Wörter erlesen hat, und dies ist tatsächlich für viele Kinder sehr schwer, wird es aufgefordert, nachzudenken, was es jetzt erfahren hat. Eltern können aus unseren Heften Ideen und Anregungen finden, mit Kindern über das Gelesene ins Gespräch zu kommen. Statt „Hast du alles verstanden?“ könnte dann eine Frage heißen „Was hast du verstanden?“, „Was findest du lustig/spannend/traurig? „Wie würdest du handeln?“, „Was meinst du dazu?“
Wo liegen bei den heutigen Kindern die größten Lernschwierigkeiten?
E.S.:
Viele dieser Lernschwierigkeiten ergeben sich aus den Problemen, welche Kinder mit dem Alltag haben. Da sind auf der einen Seite ständige Unruhe, Stress und Hektik, auf der anderen Seite tendieren Kinder immer mehr zur Passivität. Sie bewegen sich immer weniger, konsumieren viel mediale Unterhaltung, zeigen immer weniger Kreativität und Selbstinitiative. Ich habe das Gefühl, der Platz für Kindheit ist für viele Kinder eng und zeitmäßig viel zu kurz geworden. Viel zu früh und zu intensiv gleiten sie in die Welt der Erwachsenen, die geprägt ist von Leistungsstress, medialer Selbstdarstellung und Ablenkung, Konsum, Schnelligkeit. Das ist vermutlich kein guter Entwicklungsort für Kinder. Ich gehe davon aus, dass es hier einen festen Zusammenhang gibt zwischen den Problemen der modernen Kindheit und den Lernschwierigkeiten wie Unkonzentriertheit, Lernunlust, mangelndes Durchhaltevermögen, wenig Frustrationstoleranz und vieles mehr.
V.M.:
Ob heute oder damals die Kinder größere, kleinere, andere Lernschwierigkeiten hatten, kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle tun sich viele Kinder mit dem sinnerfassenden Lesen schwer. In unserem Lernheft werden deshalb die Kinder mit Anschlussaufgaben immer wieder aufgefordert, über das Gelesene nachzudenken. Auch das Zuhören ist ein wichtiger Punkt und Voraussetzung für das Lernen. Mit unseren Hörgeschichten wollen wir Kinder u. a. auch darin fördern. Mit der Rechtschreibung plagten sich bestimmt schon unsere Großeltern und Eltern genauso: Gehört ein Wort groß- oder kleingeschrieben, ist es mit einem e oder einen ä zu schreiben oder braucht man ein mm oder nur ein m? Bei unseren Übungen haben wir immer wieder versucht, den Kindern Rechtschreibstrategien mitzugeben. Schön wäre, wenn Kinder nach dem Üben sagen können: „Jetzt weiß ich`s! Der Läufer hat ein äu, weil es von laufen kommt.“ Einblick in die Sprachlehre ist u. a. für die Rechtschreibung, die Zeichensetzung, … auch eine wichtige Voraussetzung. Ja, es gibt viel zu lernen, zu üben, zu verstehen.
Und was können Eltern gegen diese Lernschwierigkeiten tun?
E.S.:
Das Wichtigste ist vermutlich, das Kind mit all seinen Stärken und Schwächen gern zu haben, so wie es eben ist. Dann wird es auch Mut und Stärke entwickeln können, bei etwaigen Lernschwierigkeiten nicht gleich aufzugeben, sondern versuchen, das Problem anzugehen und zu lösen. Hierbei sollten sie es unterstützen. Aber viel wichtiger als die Probleme sind die Lernschritte, die Kinder schon gemacht haben. Sie sollten gesehen und gewürdigt werden. Damit meine ich nicht ständiges Loben oder das Austeilen von Belohnungen, sondern Wertschätzung. Freuen sie sich mit ihrem Kind über das, was es schon gelernt hat und ärgern sie sich nicht über das, was es noch nicht kann. Damit helfen sie ihrem Kind sehr viel. Es kann mutig und stark werden, auch wenn sich immer wieder Schwierigkeiten zeigen werden.
V.M.:
Die moderne, technische, hektische Zeit stellt heute neue Herausforderungen an die Kinder. Das Finden eines ruhigen Arbeitsplatzes, dem Kind Zeit für das Lösen von Aufgaben geben bzw. anstatt eines durchgestylten Nachmittagsprogrammes Zeit für freudvolle Beschäftigungen ermöglichen, bereits kleine Kinder in ihrem Durchhaltevermögen unterstützen und über das Gelernte (Gelesene, Geschriebene, …) mit dem Kind sprechen, das Kind gezielt zum Nachdenken und Reflektieren auffordern, sich Zeit für das Kind nehmen, Interesse an seinen Gedanken haben und zeigen, können Unterstützungsmöglichkeiten sein.
Interview mit Isabella Benischek, Anita Summer und Regina Zeindl-Steiner
Mathematik ist für viele ein Angstfach. Ihre Lernhilfen für die Klassen 1 bis 4 helfen, die Grundlagen der Mathematik zu üben. Was war Ihnen bei der Ausarbeitung dieser Lernhilfen besonders wichtig?
Es war uns besonders wichtig, eine Lernhilfe zu konzipieren, die das Verständnis in den Mittelpunkt rückt. Dadurch wird die Freude am Lösen von Aufgaben vergrößert und ein fundiertes, tragfähiges Verständnis wird geschaffen. Aus diesem Grund haben wir die Beispiele aus der Lebenswelt der Kinder genommen und durch Grafiken und Zeichnungen emotional positiv besetzt. Der schrittweise Aufbau, genügend Möglichkeiten zur Übung und Festigung bilden das Fundament des Konzepts.
Wie kann ich mein Kind während der Volksschulzeit in Mathematik begleiten und es unterstützen? Besonders dann, wenn ihm dieses Fach schwer fällt?
Besonders wichtig ist es, das Denken des Kindes zu durchschauen und darauf aufbauend Übungssequenzen mit dem Kind durchzuführen. Sequenzen – die auf Verständnis aufgebaut sind. Dieses Verständnis und diese Einsicht wird in den Lernhilfen Teo und Tia vor dem Üben deutlich angesprochen und mit motivierenden Bildern und Darstellungen gefördert.
Auch im Alltag ist die Mathematik stets präsent, der Blick dafür kann geschult werden, beispielsweise im Bereich der Größen und Geometrie. Eine Automatisierung des Rechnens darf erst nach der Sicherung des Verständnisses erfolgen. Die positive Besetzung der Mathematik wird durch die Betonung der Fortschritte mit Hilfe der Sticker realisiert. Wesentlich sind tägliche, kurze Übungseinheiten.
Warum muss sich mein Kind mit dem Lernen der Grundrechenarten und der schriftlichen Rechenwege quälen, wenn es doch später sowieso einen Taschenrechner benutzen kann?
Gerade in Zeiten von elektronischen Medien ist es zentral, die Grundlagen wie beispielsweise Orientierung im Zahlenraum oder das Verständnis für Rechenvorgänge zu sichern. Der „Zahlenblick“ ist wesentlich, um die Ergebnisse des Taschenrechners auf ihre Plausibilität zu überprüfen. Lösungen müssen auch gedeutet werden. „Erst denken, dann rechnen“ ist eine wichtiger Leitgedanke. Das heißt, das Wissen über das Rechnen ist die Basis für den Lösungsprozess. Auch das Verstehen der Rechenvorgänge dient der mathematischen Bildung im Allgemeinen.
Wo liegen bei den heutigen Kindern die größten Lernschwierigkeiten?
In vielen Fällen liegen fehlerhafte Denkweisen bei den Kindern vor, denen frühzeitig und gezielt entgegengesteuert werden muss. Dies gelingt, indem auf verständnisbasiertes Lernen Wert gelegt wird. Wichtig ist die Schaffung von förderlichen Lernumgebungen und das Eingehen auf die individuellen Lernbedürfnisse.
Die Lernhilfen des G&G Verlags heben sich aufgrund ihrer zielgerichteten Ausarbeitung, ihrer Inhalte und der angebotenen Übungen deutlich von vielen anderen Lernhilfen ab. Sie bieten eine Tiefe, die andere Arbeitshefte nicht erreichen. Hinzu kommt, dass diese Bücher auf die österreichischen Lernpläne zugeschnitten sind und sich an den Bildungsstandards orientieren. Dadurch sind sie mit jedem Schulbuch kombinierbar und ein Begleitmaterial, das Eltern und vor allem Schüler/-innen optimal unterstützt.