Jim Knopf

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Eines der erfolgreichsten und beliebtesten deutschsprachigen Kinderbücher ist Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer". Entstanden sind die Geschichten 1960, doch bis heute werden sie immer wieder neu und in unterschiedlichen Medien erzählt. Es gibt Adaptionen als Marionettentheater der berühmten Augsburger Puppenkiste, als Fernsehtrickserie und natürlich in Form zahlreicher Bilderbücher. Im Thienemann Verlag ist nun ein Sammelband erschienen, welcher die ersten vier Abenteuer von Jim Knopf und seinem Freund Lukas enthält.

Irgendwo im Ozean liegt die kleine Insel Lummerland. Auf ihr leben König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte, Frau Waas, Herr Ärmel und Lukas der Lokomotivführer mit seiner Lok Emma. Eines Tages gelangt ein kleines Päckchen nach Lummerland, in dem - gut verpackt in mehreren weiteren Schachteln - ein kleiner, schwarzer Junge liegt. Frau Waas schließt den Kleinen sofort in ihr Herz und gibt ihm den Namen Jim. Jim ist glücklich auf Lummerland und verbringt viel Zeit mit seinem Freund Lukas dem Lokomotivführer. Zusammen mit der Dampflok Emma unternehmen sie zahleiche Ausflüge und Jim weiß schon jetzt, dass er später auch einmal Lokomotivführer werden möchte. Eigentlich könnte das Leben auf Lummerland so schön sein, würde König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte nicht eines Tages Lukas zu sich in den Palast rufen. Er verkündet ihm, dass Emma Lummerland verlassen muss. Da Jim immer mehr heranwächst, benötigt er auch mehr Platz auf der Insel. Dieser ist aber nicht vorhanden und so muss Emma gehen. Für Lukas den Lokomotivführer ist das eine sehr traurige Nachricht und so beschließt er zusammen mit der Dampflok Emma bei Nacht und Nebel die Insel zu verlassen. Natürlich hat Jim davon erfahren und will seinen Freund unbedingt begleiten. Es beginnt eine abenteuerliche Reise, die sie in die Wüste "Ende der Welt" führt...

Es gibt Kindergeschichten die so zeitlos sind, dass ihr Entstehungsjahr völlig unwichtig ist. Ihre Handlung und Figuren ziehen Kinder auch nach Jahrzehnten noch in den Bann. Zu diesen Geschichten gehören unbestreitbar auch die Abenteuer von "Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer". Noch 50 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung lauschen Kinder gespannt, wenn Lukas davon erzählt, wie Jim Knopf nach Lummerland kam und welche Abenteuer sie seither erlebt haben. Michael Ende schuf mit ganz einfachen Mitteln eine wunderschöne, märchenhafte Welt, in die Kinder schnell hineintauchen können. Es fällt ihnen leicht, sich in die Figur des Jim Knopf hineinzuversetzen, eines kleinen glücklichen Jungen, der gerne auf dem Hosenboden Hügel hinabrutscht oder mit seinem besten Freund Lukas unterwegs ist. Dabei bediente sich der Autor einer Schlichtheit und schöpferischen Freiheiten, wie sie in modernen Kindergeschichten kaum noch vorkommen - geschweige denn funktionieren. Denkt man nur an Lummerland mit seinen zwei Bergen, fünf Tunnels aber gerade einmal vier Einwohnern und einem König. In heutigen Geschichten muss die komplette Infrastruktur logisch nachvollziehbar sein, zu Zeiten Michael Endes genügte eine solche der Fantasie entsprungene Insel.
Damit jedoch auch heutige Kinder noch Gefallen und Freude an den Abenteuern Jim Knopfs finden können, ist es natürlich erforderlich, die Geschichte zu straffen und für ein Bilderbuch zu adaptieren. Dafür war im vorliegenden Buch Beate Dölling verantwortlich. Es ist ihr sehr gut gelungen, die Abenteuer aus Michael Endes Feder passend zu erzählen. Gleiches gilt auch für die großflächigen Illustrationen von Mathias Weber. Er hielt sich ebenfalls an die Originale von Franz Josef Tripp und zeichnete die Abenteuer mit seinem Pinsel neu.
Erzählt werden von beiden - Beate Dölling mit Worten, Mathias Weber mit Illustrationen - die ersten vier Abenteuer von Jim Knopf, wie er einen Ausflug mit dem Lokomotivführer Lukas macht, wie Jim überhaupt nach Lummerland kam, wie beide Freunde durch dick und dünn gehen und auch ihr erstes Abenteuer außerhalb Lummerlands.

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