Die KoLiBris aus Nummer 1

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Alleinerziehende Mütter oder Väter sind oft auf die Unterstützung ihrer Kinder angewiesen. Dabei ist jedoch nicht nur Hilfe bei der Hausarbeit oder der Betreuung jüngerer Geschwister gemeint, sondern auch wenn es darum geht, sich beruflich weiterzubilden. Dessen ist sich auch Lizzy bewusst. Als ihre Mutter die Möglichkeit hat, einen mehrwöchigen Computerkurs in einem speziellen Schulungszentrum zu machen, ist das junge Mädchen breit, ein großes Opfer zu bringen.

Denn das Schulungszentrum ist in der Nähe von München und so müssten die Kinder während dieser Zeit alleine Zuhause bleiben. Dass dies ohne die Betreuung eines Erwachsenen nicht möglich ist, weiß Lizzys Mutter nur zu gut. Daher nimmt sie, wenn auch mit einem unguten Gefühl im Bauch, das Angebot ihrer Tante an, die sich während dieser Zeit um die Kinder kümmern möchte. Und tatsächlich kommt es schon nach kürzester Zeit zwischen der schrulligen Tante und den Geschwistern Lizzy und Justin zu größeren Streitereien. Zum Glück findet Lizzy Hilfe bei ihren Freundinnen Kora und Britt, die gemeinsam einen Plan aushecken, die Tante zu vergraulen.
Doch dem noch nicht genug. Die Schule, welche die KoLiBris besuchen, plant eine Schulaufführung. Dafür sollen Schüler eigene Lieder schreiben und diese dann vortragen. Sofort ist Kora Feuer und Flamme, können die drei doch ihr selbst geschriebenes KoLiBri-Lied vortragen. So heißt es nun, nicht nur die Monstertante von Lizzy unter Kontrolle zu bringen, sondern auch für den Auftritt zu üben.

"Einfach unschlagbar!" trifft perfekt auf den vierten Band zu. Nachdem die Leser sich in den ersten beiden Bänden mit den Charakteren vertraut machen konnten, konzentriert sich die Autorin nun auf eine von ihnen. Lizzy und ihre Familie stehen in diesem Band im Vordergrund. Die Leser lernen nicht nur das junge Mädchen und ihre Sorgen näher kennen, sondern vor allem ihre Verwandtschaft. Ihre Tante, eine schrullige, altmodische und eigenbrötlerische Dame zwingt sich förmlich auf, während des Lehrgangs der Mutter auf die zwei Kinder aufzupassen. Das jedoch artet in gewaltigem Chaos und Ärger aus, da sich der kleine Justin überhaupt nicht mit der egozentrischen Dame anfreunden kann und ständig Wutanfälle bekommt. Lizzy muss nun einspringen und die Situation entspannen. Dabei fällt auch ihr der Umgang mit der Tante alles andere als leicht.
Die Figur der Tante wurde hervorragend ausgearbeitet. Als dicke, ältere, allein stehende Dame mit einem nicht minder korpulentem Rehpinscher zeichnet die Autorin das Bild einer Monstertante sehr überzeugend. Dazu noch der aussagekräftige Name Herta Borst runden dieses Bild ab. Eigenwillig und auf altmodische Art und Weise versucht sie mit den Kindern umzugehen und stößt dabei nur auf Ablehnung. - Sogar bei den Lesern, denn diese werden die eigenbrötlerische Tante auch bald schon nervig finden und mit den beiden leidenden Kindern mitfühlen.
Obwohl die anderen Figuren etwas in den Hintergrund treten, erfährt man trotzdem mehr über sie. So können sich die Leserinnen mit Britt über die Geburt ihrer kleinen Halbschwester freuen und die aufgeregte Kora bei der Ausfeilung ihres Liedes begleiten.

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