Die KoLiBris aus Nummer 1

Ende gut, alles gut

von Brigitte Endres
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Januar 2009

Ende gut, alles gut

Die Wahl des richtigen Berufes ist für junge Leute nicht leicht. Man hat seine Wunschvorstellungen, jedoch sieht der wirkliche Arbeitsalltag doch immer etwas anders aus, als man ihn sich vorstellt. Daher bieten Schulen schon seit langem Praktika an, bei denen Jugendliche einmal in ihren Traumberuf hineinschnuppern können. Ein solches steht nun auch bei den KoLiBris auf dem Lehrplan und so unternehmen die drei Freundinnen im vierten Band "Ende gut, alles gut" einen kurzen Ausflug in den Arbeitsalltag.

Doch das ist besonders für Britt gar nicht so einfach. Denn anders als Lizzy und Kora, bei denen erstere im Friseurladen und zweitere im Krankenhaus ihr Praktikum verbringenwerden, möchte Britt den eigentlich Männern vorbehaltenen Beruf eines Kfz-Mechanikers kennenlernen. Genau das erweist sich aber fast als unmöglich. Obwohl sie schon in fast allen Werkstätten nachgefragt hat, bekommt sie stets die gleiche Antwort: Man hat zwar nichts gegen Mädchen, jedoch gibt es für sie keine eigenen Umkleide- und Toilettenräume, weswegen ein Praktikum nicht möglich sei. Britt ist verzweifelt, doch dann haben ihre Freundinnen die Idee: Britt soll sich einfach als Junge ausgeben. Die Haare noch etwas kürzer, dann klappt das schon. Nach anfänglichen Zweifeln, willigt sie sein. Der Chef der Werkstatt fällt auf die Maskerade herein und Britt kann als Bert nun doch noch den Alltag eines Automechanikers verfolgen. Doch zwei Wochen lang vorzutäuschen, ein Junge zu sein, ist nicht einfach und mehr als einmal kommt Britt in brenzlige Situationen.
Anders sieht es bei Lizzy und Kora aus. Beide gehen in ihren Praktikastellen voll auf und genießen das Schnupperarbeiten. Lizzy findet sogar in dem Sohn ihres Chefs nicht nur einen neuen Freund, sondern auch ihren ersten, festen.

Im vierten Band gehen die drei Freundinnen zum ersten Mal getrennte Wege. Vom Babyalter an waren sie immer zusammen: Sie wuchsen im gleichen Haus auf, gingen in denselben Kindergarten und auch in der Schule besuchten die drei immer die gleiche Klasse. Doch nun ändert sich einiges. Die Mädchen werfen einen ersten Blick in die Berufswelt, wobei sich ihre Interessen stark voneinander unterscheiden. Lizzy arbeitet im Friseurladen, Kora im Krankenhaus und Britt schafft es, in der Männerdomäne einer Kfz-Werkstatt Fuß zu fassen. Zwar treffen sich die drei immer noch in ihrer Freizeit, doch merken sie, dass die unterschiedlichen Arbeitszeiten und der harte Alltag ihnen viel Zeit raubt. Auch findet Lizzy ihren ersten festen Freund, mit dem sie nun ihre Freizeit (teilweise) verbringen wird. Somit deutet der Titel "Ende gut, alles gut" nicht nur auf einen erfolgreichen Abschluss dieses Bandes hin, sondern lässt den Verdacht aufkommen, dass sich die Serie womöglich ihrem Ende nähert. Das wäre schade, hat man nach diesen vier Büchern nicht nur die drei Mädchen näher kennen, sondern auch lieben gelernt. Es macht Spaß, die quirligen und so verschiedenen Mädchen zu begleiten und an ihrem aufregenden Leben teil zu haben.
Die Handlung dieses Bandes dreht sich hauptsächlich um die ersten Berufserfahrungen der drei Freundinnen. Die Leser begleite Lizzy, Kora und Britt zu ihren Praktikumsplätzen und schaut ihnen über die Schulter. Hier wird jedes Mädchen mit den Sorgen und Nöten der jeweiligen Berufsfelder konfrontiert. Durch die unterschiedlichen Arbeitsumfelder teilt sich die Handlung jedoch auch in drei Stränge auf. Diese fügen sich nur in den wenigen Stunden zusammen, welche die KoLiBris in ihrer Freizeit miteinander verbringen.

Zusammengefasst ist "Ende gut, alles gut" ein gelungener und fesselnder vierter Band der KoLiBri-Reihe. Zum ersten Mal gehen die Mädchen eigene Wege und machen auch ihre ersten Erfahrungen in Sachen Liebe. Im Vergleich zu seinen Vorgängern hat sich der Handlungsverlauf etwas verändert, was aber keinesfalls negativ ist. Im Gegenteil, durch den veränderten Aufbau kommt Abwechslung in die Geschichte und macht den vierten Band somit für Fans noch interessanter. Negativ ist höchstens das unaufmerksame Lektorat, dem das umgangssprachliche, aber trotzdem falsche "Da müssen sich die Herren Söhne wohl mit abfinden!" durchgerutscht ist. Der Rezensent wird sich damit aber nicht abfinden.
Der Titel des Buches sowie die letzten Worte von Kora und Britt wecken im Leser die Befürchtung, dass es sich womöglich um den letzten Teil der Serie handelt. Hoffen wir, dass sich diese nicht bewahrheitet und die Autorin die Serie fortsetzen möchte.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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