Erst ich ein Stück, dann du

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Der erste Schultag ist nicht nur etwas Besonderes für Kinder, er ist auch der Beginn eines ganz neuen, besonderen Lebensabschnitts. In diesem schließen sie neue Freundschaften und lernen vor die Grundlagen des Rechnens, Schreibens und Lesens. Mit "Erst ich ein Stück, dann du: Das große Schulgeschichten-Buch" liegt eine bunte Geschichtensammlung vor, die zum ersten gemeinsamen Lesen einladen möchte.

Die vierzehn enthaltenen Geschichten erzählen ABC-Schützen vom Alltag in der Schule und Zuhause. Sie berichten vom Wert einer Freundschaft, wie man keineswegs Freunde gewinnt und worin der Unterschied zwischen falschen und echten Freunden liegt. Sie erzählen, wie schnell ein Modetrend aufkommen kann, wie einsam und verloren man sich als Neuer an einer fremden, viel größeren Schule fühlt. Sie erzählen von Gaunern, von mutigen Schülern und davon, dass man nicht mit Fremden mitgeht. Die Geschichten nehmen uns mit in die Hexenschule, wo ein Aufstand geprobt wird und auf Klassenfahrt, an der auch ein bärenstarkes Mädchen teilnimmt. Sie erzählen von unfairen Brüdern und ihren Wetten sowie von anhänglichen, neugierigen Kätzchen.

Das alles macht diese Schulgeschichten zu einer bunten und abwechslungsreichen Mischung, die man gerne gemeinsam liest. Dafür sind ist die Reihe "Erst ich ein Stück, dann du", zu welcher der vorliegende Band gehört, konzipiert und ausgelegt. An längere Abschnitte für erfahrene Leser schließen sich kurze Textpassagen für Leseanfänger. Diese sind in größerer Schrift gedruckt und um einiges kürzer. So werden Erstleser ermutigt, ihr Können unter Beweis zu stellen und zu festigen, sie aber nicht zu überfordern. Denn bei diesen Abschnitten wurde immer darauf geachtet, dass sie einfache Worte und kurze Sätze enthalten. Da kann es dann schon einmal vorkommen, dass der nächste Abschnitt für den erfahrenen Leser wesentlich länger ist. Kinder wird dies jedoch kaum stören.
Ganz unbewusst bringt dieses Konzept noch einen anderen Vorteil: Durch die Möglichkeit, etwas komplexere Sätze verwenden zu können, wirken die kurzen Geschichten keineswegs platt und aufgesetzt, wie es bei anderen Erstlesewerken der Fall sein kann. Vielmehr sind sie unterhaltsame, spannende Erzählungen, von denen der größte Teil aus dem Schulalltag echter Schüler stammen könnte, während andere fantasievoller sind. Die Handlungen sind also sehr abwechslungsreich, kein Thema wird wiederholt. Damit gibt es immer etwas Spannendes, etwas Neues zu lesen. Darunter sind lustige Abenteuer, doch nicht nur. In einigen Geschichten werden auch durchaus ernste Themen angesprochen. Etwa das Mitgehen mit Fremden oder das Klauen in Geschäften, nur um dazuzugehören. Man braucht jetzt keine Sorgen zu haben, dass Ursel Scheffler hier mit dem erhobenen Zeigefinger auf die jungen Leser zugeht. Sie verpackt alles in runde, stimmige Geschichten, die zwar zum Nachdenken und gemeinsamen Besprechen anregen, aber nicht aufregen. Es werden also wichtige Werte auf unbeschwerte Art vermittelt.
Natürlich finden sich zwischen den Texten auch viele bunte Illustrationen, die das ganze auflockern und zum Betrachten einladen. Gezeichnet wurden diese von Elke Broska.

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