Will man Kinder zum Lesen motivieren, ist nicht nur wichtig das richtige Thema zu finden, sondern auch der richtige Ton. Das - so viel wollen wir vorwegnehmen- haben die Autoren Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeier in ihrem ersten Band der Reihe "Mo und die Krümel: Der erste Schultag" auf jeden Fall geschafft.
Mo heißt eigentlich Moritz und geht noch in den Kindergarten. Noch, denn bald schon kommt er in die Schule. Zusammen mit seinen Freunden aus dem Kindergarten. Damit sie wissen, was auf sie zukommt, durften sie sogar schon einen Tag schnuppern. Quasi, zur Probe in die Schule gehen. Nunja, ein aufregender und farbenfroher Tag ist es geworden, auch für ihre zukünftige Klassenlehrerin Frau Grimm (die von den Kindern aber nur Frau Nett genannt wird). Das Abenteuer hört auch am ersten Schultag nicht auf, im Gegenteil. Mit Brötchenschlacht, einem echten Hamster in der Schultüte und einem Überraschungsbesuch wird der Schulanfang nicht nur für die ABC-Schützen, sondern auch ihre Lehrerin zu einem chaotischen Erlebnis.
Erzählt wird das Abenteuer der Einschulung von Mo selbst. Mit unschuldigem, kindlich naivem Tonfall schildert dieser das Chaos, das er und seine Freunde vom Tag des Probeunterrichts bis zum Schulstart anrichten. Der Besuch beim Schularzt, das Einkaufen des Schulranzens und natürlich die Einschulung selbst sind voll von herrlich witzigen und wilden Ereignissen. Dabei meinen es die Kinder keineswegs böse. Im Gegenteil. Sie wollen doch nur auf das hören, was ihnen die Erwachsenen sagen. Da kann es schon einmal passieren, dass sie plötzlich im Unterricht aufstehen und auf den Schulhof rennen, weil ihre Lehrerin sagte "Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause"...
Ebenso amüsant ist es, wenn die Kinder ihren Lehrern und Betreuern andere Namen geben. Da wird aus Frau Grimm eine Frau Nett - weil ihr Name so gar nicht zu ihr passt. Und aus der Erzieherin im Kindergarten wird aus dem gleichen Grund eine Frau Grummel.
Dabei sind das bei weitem nicht die einzigen Szenen, die zum Schmunzeln einladen. Manche Situation lässt einen sogar laut auflachen. Mo und seine Freunde sorgen für viel Chaos - und das mit einer Unschuldsmiene, bei der man ihnen gar nicht böse sein kann. Was soll man sagen, jeder der selbst Kinder hat weiß, zu welchen drolligen Kommentaren sie fähig sind. Kommentare bei denen uns Erwachsenen nichts mehr einfällt. Diesen Ton haben die Autoren im vorliegenden Buch getroffen. Und genau das macht die Figuren, allen voran Moritz, so glaubhaft und realistisch. Kinder werden sich schnell mit ihnen identifizieren und sie in ihr Herz schließen.
Die Sprache des Buches ist einfach, humorvoll und macht aus dem Werk ein echtes Lesevergnügen. Selbst wir Erwachsene haben unseren Spaß daran, wenn wir mit unseren Kindern die Geschichte gemeinsam lesen. Denn wenngleich das Buch aufgrund seiner großen Schrift für Erstleser geeignet ist, werden Kinder noch Unterstützung und Motivation seitens der Eltern brauchen.
Lustig, ulkig und vor allem chaotisch - so präsentiert sich der erste Band von Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer zur Reihe "Mo und die Krümel". Das einzige was den Lesespaß an diesem Buch bremsen könnte, wären fehlende Lesefertigkeiten. Aber hierbei können Eltern aushelfen. Ansonsten kann man dieses Buch einfach nur empfehlen. Es hat sympathische Charaktere und eine kurzweilige Handlung.
Details
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Band:1
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:03/2014
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Umfang:160 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:6 Jahre
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ISBN 13:9783570170755
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Preis (D):9,99 €