Leserabe

Henry & Hobbs, Geisterjäger

Antolin Quiz

3. Lesestufe
von Susan Niessen, Jan Saße (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 15. Juli 2020

Henry & Hobbs, Geisterjäger

Jeder von uns hat sie schon einmal in der Nacht gehört. Diese unheimlichen Geräusche, die im Haus erklingen. Dieses Knarren auf der Treppe, das Scheppern auf dem Dachboden oder das Rascheln im Keller. Wir reden uns dann ein, dass es nur der Wind ist, der durchs Fenster hereinweht. Oder dass die alten Dielen einfach aufatmen, da nun keiner mehr über sie gehen. Doch fragt man Henry und Hobbs nach ihrer Meinung, dann sieht die Sache ganz anders aus. Geisterhafter.

Unheimliche Geräusche auf dem Dachboden

Es war einer jener Tage, Geisterjäger Henry saß in seinem Büro, einem Holzbau, den er sich mit einem Gärtner teilte. Sein Kater Hobbs lag schlafend auf dem Schreibtisch. Henry hatte sein Büro noch nicht lange und so freute er sich, als plötzlich seine Cousine Merle in der Tür stand. Sie hatte auch gleich einen unheimlichen Fall für ihn, den Geisterjäger. Seit kurzem hörten sie und ihr kleiner Bruder Leo seltsame Geräusche auf dem Dachboden. Immer nachts, immer dann, wenn alle schliefen. Naja, alle, außer sie beide.
Henry versprach, sich der Sache anzunehmen und dem nächtlichen Spuk auf den Grund zu gehen. Doch war es wirklich ein Spuk oder hatten sich vielleicht nur ein paar Nager auf dem Dachboden eingenistet? Um das herauszufinden brauchte Henry seine ganze Geisterjägerausrüstung, inklusive Speizalsensor und Geister-Abwehr-Schleim…

Henry & Hobbs, Geisterjäger

Spannende Gruselgeschichte mit dem besonderen Extra

Atmosphärisch und stimmungsvoll erzählt Susan Niessen diese zunächst unscheinbare Geschichte von dem Jungen mit einem Hang zum Geisterhaften. Ihr Stil erinnert dabei an jene alter Detektivgeschichten im Hardboiled-Stil, bei denen man sich eingangs in verrauchten Detektivbüros widerfindet. Natürlich wird hier nicht geraucht und auch das Dunkle, das jene Detektive umgibt, ist nicht vorhanden. Dennoch bleibt dieser Unterton während der gesamten Geschichte und verleiht der Handlung überhaupt erst eine geisterhafte Atmsophäre. Wir begegnen einem Jungen, der ganz klare Vorstellungen hat und weiß, dass es Übersinnliches gibt. Seine Ausrüstung ist entsprechend zusammengestellt und nur allzu gerne übernimmt er den Fall seiner Cousine. So beginnt eine tolle Geisterjäger-Detektiv-Geschichte, der es im weiteren Verlauf nicht an Spannung und auch unheimlichen Momenten fehlt. Gekonnt führt uns die Autorin durch die Handlung und bleibt dabei ihrem gewählten Erzählstil bis zum Schluss treu. Sie erzählt aus der dritten Person und der Sicht von Henry. Dieser Stil ist es, der der Handlung Dynamik verleiht. Erstleser bleiben mit Spannung dabei und werden von der Handlung bis zum Schluss gefesselt.

Henry & Hobbs, Geisterjäger

Jan Saßes Illustrationen greifen diese Grundstimmung gekonnt auf. Er setzt hier und da geisterhafte Anspielungen in seine Bilder, wodurch man sich immer wieder fragt, ob da nicht vielleicht doch noch etwas Übersinnliches kommt.
Das Buch richtet sich an Leser der dritten Lesestufe und vor allem an jene Kinder, die sich nur wenig für das Lesen begeistern können. Dieses Buch will ihre Lesekompetenz bestärken und sie zum Üben anregen. Die geradlinige Geschichte ist schon etwas umfangreicher geschrieben und auch die Kapitel sind länger, als in Büchern für niedrigere Lesestufen. Natürlich fehlen die Leserätsel am Ende des Buchs nicht, wodurch das Textverständnis überprüft werden kann. Ein Glossar mit Erläuterungen zu schwierigen Begriffen rundet das Buch ab.

„Henry & Hobbs Geisterjäger“ ist eine atmosphärisch erzählte Ermittlergeschichte, bei der man sich bis zum Schluss fragt, ob es nun Geister gibt, oder nicht. Auf jeden Fall lässt uns Susan Niessen in eine Familienangelegenheit von hoher Brisanz eintauchen, die die Leserschaft fesselt und in den Bann zieht. Jan Saßes Bilder runden das Ganze gekonnt ab.

Details

Bewertung

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