Leserabe

Die Waschbären-Bande

Antolin Quiz

2. Lesestufe
von Judith Allert, Susanne Göhlich (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 22. Januar 2020

Die Waschbären-Bande

Freundschaften sind etwas Tolles. Man kann zusammen die coolsten Spiele spielen und aufregendsten Abenteuer erleben. Wer einen besten Freund oder eine beste Freundin hat, kann sich glücklich schätzen. Kommt noch ein dritter hinzu, ist das schon eine gute Gelegenheit, eine Bande zu gründen. So wie bei Judith Allerts Geschichte für Erstleser.

Von Bauwagen, neuen Nachbarn und Waschbären

Bruno und Lotte sind die besten Freunde und kennen sich schon seit der Krabbelgruppe. Zusammen spielen sie gerne in einem alten Bauwagen hinter der Wohnsiedlung. Hier können sie sich die tollsten Abenteuer und Spiele einfallen lassen. Eines Tages taucht ein fremder Junge auf. Er stellt sich als Paul vor und wohnt seit kurzem in der Gegend. Bruno und Lotte mögen Paul nicht. Der findet nämlich so ziemlich alles doof: ihren Bauwagen, Lottes Hund, die Wiesen und Felder (Paul hat vorher nämlich in der Stadt gewohnt) und, dass es keinen Platz zum Skateboardfahren gibt. Doch dann machen die drei eine Entdeckung und  werden sogar zu Freunden.

Leserabe: Die Waschbären-Bande

Eine Geschichte über neue Freundschaften

Alltagsgeschichten kommen bei Kindern immer sehr gut an, da sie deren Erlebniswelt aufgreifen. Egal ob es dabei um Schule, Familie oder Freundschaften geht, sobald Kinder sich mit den Handlungsfiguren identifizieren, tauchen sie in deren Welt ein. Das erreicht auch Judith Allert mit ihrem Erstleseroman „Die Waschbären-Bande“. Hierin erzählt sie auf unaufgeregte, aber dennoch fesselnde Weise eine ganz typische Freundschaftsgeschichte. Geschrieben ist das Ganze in der Ich-Perspektive und aus der Sicht von Bruno. Zunächst stellt dieser den Lesern sich und seine Freundin Lotte vor. Was sie zusammen unternehmen und wo sie gerne spielen steht dabei im Vordergrund. Es ist eine Freundschaft, wie sie sich jedes Kind wünscht. Eines Tages zieht ein Neuer in die Gegend. Anders aber als bei den meisten Freundschaftsgeschichten rückt jetzt nicht etwa Eifersucht ins Blickfeld - nach dem Motto „drei sind einer zu viel“ - sondern der Versuch, mit eben jenem neuen ins Gespräch zu kommen. Doch der blockt zunächst, was ihm bei Bruno und Lotte keine Pluspunkte bringt. Doch schon kurz darauf erklärt er sein Verhalten. Er entschuldigt sich sogar und sagt, dass er eigentlich nur auf seine Eltern wütend war, weil diese umgezogen sind. Auch hier finden wir uns wieder in der Gefühlswelt von Kindern. Sie müssen sich dem Willen der Eltern beugen, verlieren Freunde und eine vertraute Umgebung. Dennoch gibt es auch Positives an einem Umzug, denn Paul findet ganz schnell neue Freunde und zusammen gründen sie sogar eine Bande. Ob man in der Zukunft vielleicht noch einmal von den dreien lesen wird?

Leserabe: Die Waschbären-Bande

Begleitet wird die Kindergeschichte von ebensolchen Illustrationen. Susanne Göhlich zeichnet in ihrem verspielten, kindgerechten Stil. Sie gibt der Erzählung eine Kulisse, verleiht den Figuren ein Aussehen und schafft so einen tollen bildlichen Rahmen für die Geschichte. Zudem unterstützen die großen, farbigen Bilder Erstleser bei der Lektüre dieses Buchs. Sie lockern den Textfluss auf und bieten immer wieder kurze Lesepausen.
Der Text selbst ist natürlich in großer Fibelschrift gedruckt. Die Kapitel sind angemessen kurz und auch der Satzbau entspricht den Bedürfnissen von Leseanfängern der 2. Stufe. Leserätsel runden das Buch ab und bieten Gelegenheit, das Textverständnis zu überprüfen.

„Die Waschbären-Bande“ ist eine unaufgeregte und dennoch fesselnde Erstlesegeschichte aus der Feder von Judith Allert. Die Kinderbuchautorin weiß, was Geschichten enthalten müssen, um einem Lesepublikum zu gefallen. Abgerundet durch Susanne Göhlichs Bilder, bietet der Leserabe hier wieder eine prima Gelegenheit, sein Lesekönnen zu festigen.

Details

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