Und täglich grüßt der Weihnachtsmann/kobold

Antolin Quiz
von Sonja Kaiblinger, Nikolai Renger (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 16. November 2022

Und täglich grüßt der Weihnachtsmann/kobold

Wer hatte nicht schon mal einen völlig vermasselten Tag und wünschte sich, diesen noch einmal und besser durchleben zu können? Für Mark wird der Tag von Heiligabend zu einer echten Katstrophe. Sogar so schlimm, dass der Weihnachtsmann beschließt, Mark darf diesen Tag wiederholen. Aber nicht nur einmal, wie er bald feststellen wird.

Gefangen in der Zeitschleife

An diesem Heiligenabend geht aber auch alles schief, was schiefgehen kann. Zuerst bekommt Papa eine Ohrfeige vom Nachbarn, dann blockiert Oma stundenlang das Bad, weswegen Mark und Jenny zum griesgrämigen Großonkel Rolf, der im Keller des Hauses wohnt, ausweichen müssen. Der erschreckt die Geschwister dermaßen, dass Jennys Weihnachtspullover kaputt geht und sie beschließt, heute Ostern zu feiern. Die Zwillinge wollen nicht ihre Weihnachtskleidchen anziehen, Mama ist sauer, weil der Stern von Uroma Gertrude spurlos verschwunden ist. Gleichzeitig ist sie todunglücklich, weil sie Weihnachten zum ersten Mal ohne ihre älteste Tochter feiern wird. Dann verbrennt erst der Braten, weswegen es nur Tiefkühlpizza gibt, und später setzt Oma den Baum in Brand. Damit ist Weihnachten endgültig gelaufen. Mark ist froh, als sie alle zeitig ins Bett gehen und er diesen Katastrophentag abhaken kann.
Doch er hat seine Rechnung ohne den kleinen Kobold gemacht, der vor seinem Fenster sitzt. Ein so vermasselter Tag kann nicht so stehen bleiben, weswegen man am Nordpol entschieden hat, dass Mark diesen Tag wiederholen darf. Und zwar so lange, bis er wirklich der perfekte Weihnachtstag ist. Das ist keine leichte Aufgabe, denn es geht um mehr, als nur einen perfekten Weihnachtsbraten und keinen Brand im Wohnzimmer...

Und täglich grüßt der Weihnachtsmann/kobold

Irrwitzig, schräg und stimmungsvoll

Weihnachten ist mehr als nur das richtige Geschenk, das perfekte Essen und ein funkelnder Weihnachtsbaum. Weihnachten ist das Gefühl von Friede, Freude und Glück. Weihnacht ist, wenn die ganze Familie zusammensitzt und wenn Herzenswünsche in Erfüllung gehen. In Marks Familie liegt all das in ganz weiter Ferne und es wird viel Arbeit und Kraft kosten, das perfekte Weihnachtsfest in die Wege zu leiten. Vor allem, wenn man nur einen Tag zur Verfügung hat und obendrein mancher Weg sehr weit ist. Doch Weihnachten ist auch die Zeit der Wunder und daher gehen gerade an diesem Tag Herzenswünsche in Erfüllung. Doch bis es bei Mark soweit ist, liegt ein langer Weg vor ihm. Oder besser gesagt, es liegen einige Weihnachtswiederholungen vor ihm. Ähnlich wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wiederholt sich hier der Weihnachtstag immer und immer wieder. Manche Dinge kann Mark verändern, andere misslingen ihm trotzdem, obwohl er sich wirklich viel Mühe gibt. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, auf etwas zu verzichten, um anderen eine Freude zu bereiten. Das einzusehen, dauert etwas und Mark braucht dafür auch die Hilfe seiner Schwester Jenny. Doch wie kann sie ihm helfen, wenn er doch der einzige ist, der die Zeitschleife wahrnimmt und sich merkt, was am vorherigen Weihnachtstag passiert ist? Schritt für Schritt nimmt sich Mark eine Weihnachtskatastrophe nach der nächsten vor, was ein wirkliches Vergnügen für die Leserschaft ist und so manchen Lacher mit sich bringt. Sonja Kaiblinger erzählt ihre schräge Weihnachtsgeschichte mit viel Witz und Humor. Es ist eine herrliche Adventsgeschichte, der es trotzdem nicht an Weihnachtsstimmung fehlt. Oder vielleicht gerade deswegen. Denn mit jeder Wiederholung wird Mark bewusst, dass es nicht um ihn geht, dass nicht nur er Wünsche hat, sondern auch die anderen Familienmitglieder. Mark lernt, dass er sich auch einmal zurücknehmen kann, deswegen aber auf nichts verzichten muss. Im Gegenteil. Er erlebt nicht nur so manche Überraschung, er erfährt auch, worum es an Weihnachten wirklich geht. Und so kann die ganze Familie am Ende einen Heiligabend begehen, der voller Freude, Wiedersehen, Versöhnung und wunderbarerer Weihnachtsüberraschungen ist.
Witzig und schräg sind auch Nikolai Rengers Illustrationen, die das Buch begleiten. Sein humorvoller Zeichenstil passt perfekt zu einer Erzählung wie dieser. Die Bilder setzen die Pannen des Tages noch einmal herrlich in Szene, was dem Buch noch mehr Komik bringt.

Und täglich grüßt der Weihnachtsmann/kobold

Wer in der Adventszeit eine Geschichte zwischen Weihnachtsstimmung und skurrilem Weihnachtshumor lesen möchte, der greift am besten zu Sonja Kaiblingers „Und täglich grüßt der Weihnachtsmann/kobold“. Hierin erzählt sie eine komische Familiengeschichte über ein vermasseltes Weihnachtsfest und die Chance es besser zu machen. Einmal, zweimal, dreimal - ebenso oft, bis es wirklich perfekt ist. Lesespaß und Lacher sind hier garantiert.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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